von Ricardo Marapi Salas
(Buenos Aires, 05. Dezember 2013, púlsar-poonal).- Die im Umweltbereich tätige Nichtregierungsorganisation „Fundación Pachamama“ will rechtliche Schritte gegen ihre Schließung am vergangenen 4. Dezember einleiten. Das ecuadorianische Umweltministerium hatte das Büro mit der Begründung geschlossen, die Organisation habe „die innere Sicherheit und den öffentlichen Frieden“ im Land angegriffen und damit gegen ihre Satzung verstoßen.
Regierung wirft Pachamama Beteiligung an gewaltsamer Demonstration vor
Nach Angaben des Anwalts der Organisation, Mario Melo, werde Fundación Pachamama von der Regierung beschuldigt, im Rahmen eines Protests gegen Erdölförderung am 28. November an einem gewaltsamen Übergriff gegen den chilenischen Botschafter und einen weißrussischen Geschäftsmann beteiligt gewesen zu sein. Umweltgruppen und indigene Organisationen hatten gegen die 11. Südost-Konferenz (XI Ronda del Sur Oriente) protestiert, bei der ein chinesisches Erdölunternehmen, ein ecuadorianisch geführtes Konsortium und die spanische Repsol Angebote für Ölfördergebiete abgegeben hatten.
Der Anwalt der NGO bestätigte, dass die Organisation national und international Schritte einleiten will, um rechtlich gegen die Schließung vorzugehen. Vertreter*innen der Umweltorganisation erklärten, man werde deswegen eine Klage gegen den Staat Ecuador vor der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte (CIDH) vorbringen.
Die Schließung verstoße gegen die Rechte der 1997 gegründeten Organisation, deren Ziel die Zusammenarbeit mit indigenen Gemeinschaften des ecuadorianischen Amazonasgebietes im Sinne nachhaltiger Entwicklung und der Stärkung indigener Gemeinschaften zum Erhalt ihrer Territorien ist.
Organisation weist Vorwürfe der Regierung zurück
Die Leiterin der NGO, Maria Belén Páez, weist diese Vorwürfe zurück. Es hätten lediglich Fotografen der Organisation an der Demonstration teilgenommen, um die Veranstaltung zu dokumentieren, erklärte sie gegenüber Pressevertreter*innen. Die Organisation kritisiert, dass ihr keine Möglichkeit gegeben worden sei, auf die Vorwürfe zu reagieren. „Das ist ein rechtsverletzender Akt und wir sind nicht vorher informiert worden“, so Vertreter*innen der Organisation.
Der Dachverband der Indigenen Nationalitäten Ecuadors CONAIE (Confederación de Nacionalidades Indígenas de Ecuador) solidarisierte sich mit der Organisation Fundación Pachamama und unterstrich, es handele sich bei der Schließung um „einen Fall von politischer Verfolgung durch die Regierung, was im Widerspruch zur Versammlungsfreiheit steht.“
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