Erdölunternehmen – Should I stay or should I go?

(Lima, 27. Januar 2011, noticias aliadas).- „Das Öl, das Ecuador produziert, gehört nun dem ecuadorianischen Staat. Ab sofort erhält der Staat 100 Prozent der Preissteigerungen für Öl“, erklärte Wilson Pástor, Minister für nicht erneuerbare Ressourcen, am 25. Januar. Es seien elf neue Verträge mit fünf Unternehmen unterschrieben worden, die Laufzeit betrage jeweils drei Jahre. Es handele sich dabei jedoch um Ölfelder von vergleichsweise geringer Bedeutung. Dem Minister zufolge werden dem Land aus der Unterzeichnung der Verträge 180,3 Mio. US-Dollar zufließen. Für jedes geförderte Barrel Erdöl wurde mit den Unternehmen ein fester Betrag vereinbart.

Neue Produktionsbedingungen

Während in Ecuador einige Erdölunternehmen neue Verträge unterzeichnet haben, kehren andere dem Land den Rücken. Im Juli 2010 hatte Ecuadors Parlament auf dem Weg einer Reform des bis dahin geltenden Gesetzes die alten Verträge für nicht mehr länger gültig erklärt. Den großen Ölunternehmen setzte der Staat eine Frist von vier Monaten, jenen, die vergleichsweise kleine Ölfelder ausbeuten, eine Frist von sechs Monaten, um entweder die alten Verträge zu ändern oder Ecuador zu verlassen.

Die früheren Beteiligungs-Verträge ließen Ecuador nur 18 Prozent des geförderten Volumens, nun ist der Staat zu 100 Prozent Eigentümer der Produktion, während den Unternehmen ein Betrag verbleibt, der im Fall der im Amazonasgebiet liegenden Felder 24 bis 31,9 US-Dollar je Barrel Erdöl (ca. 158 Liter) beträgt. Auf diese entfallen lediglich 5 Prozent der landesweiten Förderung. Bei der Ausbeutung großer Erdölvorkommen erhalten die Unternehmen hingegen einen Betrag von 35 bis 41 Dollar.

Einige Konzerne verlassen das Land

Die fünf Unternehmen, die Verträge unterzeichnet haben, sind: Tecpecuador (Argentinien), Petrobell (Brasilien), Consorcio Pegaso (Kolumbien) sowie Petróleos Sudamericanos und Repsol-YPF aus Spanien. Im November 2010 hatte Ecuadors Regierung bereits Verträge mit Enap (Chile), Repsol-YPF, ENI (Italien) und den chinesischen Unternehmen Andes Petroleum und PetroOriental unterschrieben. Auf diese großen Betreiber entfallen 86 Prozent der Erdölförderung in privater Regie.

Sieben Unternehmen entschlossen sich dagegen, Ecuador zu verlassen, da sie die neuen Konditionen nicht akzeptierten. Zu ihnen zählen der halbstaatliche brasilianische Konzern Petrobras und die beiden US-Unternehmen Bellwether und EDC. Die Geschäfte dieser Firmen gehen auf die ecuadorianischen Staatsunternehmen Petroamazonas und Petroecuador über.

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