Bogotá: Zwei Baustoff-Firmen drohen hohe Umwelt-Geldstrafen

(Buenos Aires, 16. Juni 2010, púlsar).- Die Stadtregierung von Kolumbiens Hauptstadt Bogotá hat Mitte Juni zwei Baustoff-Produzenten hohe Geldstrafen angedroht, sollten sie nicht die von ihnen verursachten Umweltschäden am Fluss Río Tunjuelo beseitigen. Die Sanktionen betreffen das schweizerische Unternehmen Holcim sowie dessen mexikanischen Wettbewerber Cemex. Juan Antonio Nieto, der Leiter des Umweltamtes von Bogotá, hat den beiden Unternehmen außerdem einstweilen jede weitere Betätigung im Bergbau-Industriepark der Hauptstadt untersagt. Er begründete dies mit Veränderungen im Flussbett des Río Tunjuelo, sowie mit Auswirkungen auf das Grundwasser.

Holcim und Cemex dürfen ihre Arbeit erst wieder aufnehmen, wenn sie umweltschonende Lösungen gefunden und eine entsprechende staatliche Erlaubnis erhalten haben. Für Verstöße drohen Geldstrafen in Höhe von bis zu 2,5 Mrd. kolumbianischen Pesos (1,03 Mio Euro) pro Tag und zeitweilige oder unwiderrufliche Werksschließungen.

Die kolumbianische Sektion der Umweltorganisation Amigos de la Tierra (Freunde der Erde) wies unterdessen darauf hin, dass die umweltschädlichen Praktiken von Holcim und Cemex bereits auf der letzten Sitzung des Dauer-Tribunals der Völker TPP (Tribunal Permanente de los Pueblos) in Madrid angeprangert worden seien. Andrés Idárraga von Amigos de la Tierra erklärte: „Die Stadt Bogotá hat zwar 300 Mio. Pesos (124.000 Euro) an Lizenzgebühren erhalten, aber die Stabilisierung der Böden an den Stellen, wo gegraben wird, erforderte Investitionen in der siebenfachen Höhe dieses Betrages.“ Der Bergbau-Industriepark von Bogotá war Mitte der 1990er Jahre errichtet worden, um Baumaterialien fördern zu können.

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