(Rio de Janeiro, 18. Mai 2010, púlsar).- Die ehemaligen Richter Guillermo López und Luis Alonso Chévez haben am 17. Mai einen Hungerstreik aus Protest gegen ihre Absetzung begonnen. Ihnen war zur Last gelegt worden, dass sie sich gegen den Staatsstreich in Honduras vom 28. Juni 2009 ausgesprochen hatten. Beide sprechen sich für ein Ende der Straffreiheit für die Putschisten aus.
Insgesamt fünf Richter waren aus ihrem Amt entfernt worden. Sie hatten der honduranischen Judikative mangelnde Unabhängigkeit im Zusammenhang mit dem Putsch vorgeworfen, durch den Präsident Manuel Zelaya gestürzt wurde. Der Oberste Gerichtshof nahm dabei Anstoß an der Behauptung der nun entlassenen Richter, es habe sich bei dem Staatsstreich nicht um eine Amtsnachfolge in verfassungsmäßigem Rahmen gehandelt.
Chévez und López campieren vor dem honduranischen Parlament in Tegucigalpa, um ihre Wiedereinsetzung in das Richteramt zu fordern.
Guillermo López äußerte gegenüber Radio Progreso, der Hungerstreik verfolge das Ziel, die tiefe Krise des honduranischen Justizsystems deutlich zu machen. Es dürfe jenen nicht länger Straffreiheit gewährt werden, die für Verletzungen der Menschenrechte verantwortlich seien.
Der Vizepräsident des Lateinamerikanischen Parlaments (Parlatino), Carolus Wimmer, gab derweil bekannt, dass der Gipfel der Völker „Enlazando Alternativas“ in Madrid seine Ablehnung der aktuellen Regierung von Honduras bekundet habe. Zugleich kritisierte er die Medien und die europäische Regierungen für ihr Schweigen angesichts des Staatsstreiches in Honduras.
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