Im Jahr 2008 verschwanden Dutzende junger Menschen aus Soacha in der Nähe von Bogotá (Kolumbien). Sie stammten alle aus armen Bauernfamilien, waren fast alle von ihrem Land vertrieben worden, waren arbeitslos obwohl sie Arbeitsversprechen erhalten hatten. Monate später stellte sich heraus, dass sie alle in das weit von ihrer Heimat entfernte Departement Norte de Santander gebracht worden waren, wo sie ermordet und von der Nationalen Armee als im Kampf getötete Mitglieder bewaffneter Gruppen dargestellt wurden. Diese Verbrechen sind in Kolumbien als „falsos positivos“ bekannt und kosteten mehr als 6402 unschuldigen jungen Menschen aus dem ganzen Land das Leben. Bis heute sind diese Todesfälle ungesühnt geblieben, und viele der Leichen sind noch immer nicht gefunden worden. Die Mütter, Ehefrauen und Verwandten dieser jungen Menschen schlossen sich zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen und vom kolumbianischen Staat Aufklärung über die Geschehnisse zu verlangen. Zunächst wurden sie als „Mütter von Soacha“ bekannt, 2010 änderten sie ihren Namen in MAFAPO – Mütter der Falsos positivos. In diesem Video stellen wir Rubiela Giraldo und Jacqueline Castillo vor, mit denen wir im Rahmen der Kampagne „#Quién dio la Orden, MAFAPO Europe Tour 2023“ in Berlin waren, die darauf abzielt, den Müttern Sichtbarkeit zu verschaffen und ihre Stimme in Parlamenten, Versammlungen, auf öffentlichen Plätzen, auf der Straße und in allen Räumen der internationalen Solidarität zu erheben. En espanol aquí.
„Wer gab den Befehl?“- Internationale Kampagne für Gerechtigkeit von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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