von Sandra Herrera Antay
(Rio de Janeiro, 18. Dezember 2015, púlsar).- Zwei Gemeinderadios der mexikanischen Stadt Puebla, Zacatepec und Cholollan, werden fusionieren, um gemeinsam bei der Bundesbehörde für Telekommunikation Ifetel eine Sendelizenz zu beantragen. Das erklärten die beiden Radiovertreter Miguel López Vega und Erik Coyotl auf einer Pressekonferenz. Diese Maßnahme sei nötig geworden, um die hohen Kosten und die „übertriebenen“ Anforderungen zu bewältigen, die auf Gemeinderadios zukommen, wenn diese eine Lizenz erhalten möchten.
„Um ein kommerziellen Sender zu betreiben, muss man bloß ein Bankkonto oder einen Kredit vorweisen; die Inhalte oder eine Zustimmung der Gemeindeversammlung, wo du senden willst, spielen keine Rolle“, erklärte Erik Coyotl, Direktor des Radios Cholollan.
Aus diesem Grund befinden sich 80 Prozent der Frequenzen in staatlichen Händen, während seit langem gefordert wird, dass 33 Prozent soziale, kommunitäre oder indigene Radios sein sollten. Das erklärte Miguel López Vega, Repräsentant von Radio Zacatepec. Ihre Anträge zum Betreiben eines kommunitären Radios haben sie bereits im November eingereicht, doch vor März ist keine Antwort von der Ifetel zu erwarten.
Senderäume gerazzt, Equipment beschlagnahmt
In beiden Sender fanden 2014 Razzien statt, nachdem sie über Energieprojekte und Landraub in den Gebieten Cholula und Juan C. Bonilla berichtet hatten. Zudem sperrten die Behörden die Senderäume und beschlagnahmten das Equipment von Radio Cholollan. Als Grund wurden angebliche Drogendelikte genannt. Radio Zacatepec wurde im März amtlich geschlossen. Nach Meinung von López Vega sei der wahre Grund die Repression im gesamten Land sowie im Bundesstaat Puebla. „Es gibt nur wenige Medien, die darüber berichten, was die Leute wirklich denken, und das nervt die Behörden“.
Wenn die Radios ihre Lizenzen erhalten, wollen sie sich den Gemeinderadios Tosepan und XHPXA Radio Xalli anschließen. Damit gäbe es dann drei indigene Gemeinderadios in Puebla. Radio Zapatepec und Radio Cholollan wollen in den fünf Gemeinden San Andrés und San Pedro Cholula, Juan C. Bonilla, Calpan und Nealtican senden; die dortige indigene Bevölkerung soll so die Möglichkeit bekommen, ihre eigenen Nachrichten zu gestalten und zu verbreiten.
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