Polizei durchsucht Räume der Autonomen Frauenbewegung

(Rio de Janeiro, 11. Oktober 2008, púlsar-poonal).- Diverse Frauenorganisationen haben das gewaltsame Vorgehen der nicaraguanischen Polizei gegen die Autonome Frauenbewegung Nicaraguas MAM (Movimiento Autónomo de Mujeres) am Samstag, den 18. Oktober, angeprangert. Demnach sei die Polizei in Einrichtungen der Bewegung eingedrungen. Es habe sich um eine ungerechtfertigte Durchsuchung ohne richterliche Anordnung gehandelt.

Laut Patricia Orozco, Mitglied der Autonomen Frauenbewegung, sei der Übergriff „Teil einer politischen Verfolgung, denen die Mitglieder der Frauenbewegung derzeit in Nicaragua ausgesetzt sind“. Die Regierung setze die Bewegung unter Druck, da sie öffentlich darauf hingewiesen habe, dass Nicaraguas Präsident Daniel Ortega der Vergewaltigung seiner Stieftochter, Zoilamérica Narváez, beschuldigt wird.

Orozco erinnerte auch daran, dass die Regierung im Jahr 2007 die therapeutische Abtreibung unter Strafe gestellt habe. In Nicaragua sind damit alle Formen von Abtreibung verboten. Zuvor sei Abtreibung in Nicaragua unter bestimmten Voraussetzungen rund 170 Jahre legal gewesen, so Orozco.

Sie unterstrich auch, dass nicht nur die Autonome Frauenbewegung derzeit von der Regierung unter Druck gesetzt werde. So sei auch das Zentrum für Kommunikation Ziel einer polizeilichen Durchsuchungsaktion geworden. Gleichfalls seien die Koordinierungsstelle für NGOs sowie das Frauenkollektiv von Matagalpa mit Durchsuchungsbefehlen konfrontiert worden.

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