Illegaler Bergbau: Rechtsexperte fordert Differenzierung zwischen Bergarbeiter*innen und UnternehmerInnen

(Lima, 31. März 2014, servindi).- Um das Problem des illegalen Bergbaus zu begreifen und erfolgreich zu bekämpfen, müsse man den fundamentalen Unterschied zwischen den Arbeiter*innen und den illegalen Geschäftemacher*innen berücksichtigen, erklärte Dr. Antonio Peña Jumpa, Soziologe und Professor an der Juristischen Fakultät der Universität Pontificia Universidad Católica in Lima, nachdem er sich eingehend mit der Situation im Raum Puno beschäftigt hatte.

Der Arbeiter oder die Arbeiterin sei für gewöhnlich der Sohn oder die Tochter einer Bauernfamilie aus der Gemeinde oder ein Nachkomme von Migrant*innen aus einem Quechua- oder Aymara-Dorf, und lasse sich auf eine arbeitsrechtlich auf eine völlig ungeschützte Situation ein, um ein wenig mehr zu verdienen als den durchschnittlichen Arbeitslohn.

50.000 Arbeiter*innen ruinieren ihre Gesundheit

Illegal operierende Unternehmer*innen haben das Glück, im Besitz einer Mine zu sein oder auch nur als Strohmann zu agieren und mehr zu verdienen als legal operierende Geschäftsleute. Dank dieser Mehreinnahmen sind diese Unternehmer*innen jedoch in der Lage, in Juliaca, Puno oder Arequipa eine wirtschaftliche Machtstellung zu etablieren.

Sowohl Arbeiter*innen als auch illegal operierende Unternehmer*innen verschmutzen Seen, Flüsse und Bäche. Insgesamt sind über 500.000 Menschen von den Umweltschäden betroffen. Bloß: Die etwa 50.000 Arbeiter*innen, überwiegend sehr junge Leute, ruinieren durch diese Tätigkeit in einem schleichenden Prozess ihre Gesundheit.

Schürfrechte in Region Puno erneut überprüfen

„Was weiterhelfen würde, wäre die Förderung effektiver traditioneller Bergbaumethoden. Außerdem müssten sämtliche Schürfrechte und Besitzansprüche an Abbaugebieten und Stollen in der Region überprüft werden“, unterstreicht Peña Jumpa.

„Der traditionelle Bergarbeiter ist in erster Linie ein Mensch, aber er ist eben auch derjenige, der direkt die Bodenvorkommen abbaut. Er ist weder ausgebeuteter Arbeiter noch Unternehmer, der für seine Profitmaximierung Arbeitskräfte verschleißt“, so Peña Jumpa, der Experte für Themen wie Recht und Justiz in indigenen und Amazonas-Gemeinden ist.

Es sei höchste Zeit, dass die Regierung sich darum kümmere, dass sich die arbeitsrechtliche Situation der Bergarbeiter*innen verbessere und das Recht der Arbeiter*innen auf physische Gesundheit gewahrt werde. Außerdem müsse dafür gesorgt werden, dass die illegal operierenden Unternehmer*innen wenigstens Steuern auf die erzielten Einnahmen zahlten.

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