Gesundheitsschäden und Vertreibung durch Glyphosateinsatz im Chocó

von Ricardo Marapi Salas

(Rio de Janeiro, 10. Juni 2013, púlsar).- Indigene Organisationen des Departements Chocó im Nordosten Kolumbiens haben erklärt, sie litten an einer Reihe verschiedener Krankheiten, deren Auslöser das großräumige Besprühen von Koka-Anbauflächen aus der Luft durch die kolumbianische Regierung sei. Dabei werde das Herbizid Glyphosat eingesetzt.

 

Die indigenen Vertreter*innen kritisierten den „Plan Colombia“. Dabei handelt es sich um ein Programm, welches Kolumbien in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten entwickelt hat. Es sieht unter anderem vor, die für den Drogenhandel bestimmten Pflanzen von Koka-Plantagen zu besprühen und zu vernichten.

Felder und Wasser der Bauern verseucht

Dieses Vorgehen schädige die Umwelt des Departements Chocó. Geschädigt werde durch den Herbizideinsatz nicht nur die Gesundheit der BewohnerInnen. Auch die landwirtschaftlich für den Anbau von Lebensmitteln genutzten Flächen und die Tiere der Bauern seien betroffen. Die „Waldbestände, die Wasserressourcen und Produkte zur Nahrungsversorgung der Kleinbauern und Kleinbäuerinnen werden vernichtet“, warnten die indigenen Vertreter*innen. Die großräumigen Besprühungen aus der Luft blieben nicht auf Kokafelder beschränkt, sondern träfen auch Felder, auf denen die indigenen Bewohner*innen Reis, Mais, Süßkartoffeln und Maniok angepflanzt hätten.

„Dieses Gift zerstört alles“, unterstrich ein kolumbianischer Bauer die dramatischen Auswirkungen des Einsatzes von Sprühflugzeugen. Die indigenen Vertreter*innen warnten davor, dass die Schädigung der Umwelt, der Landwirtschaft und der menschlichen Gesundheit dazu führen könnte, dass viele Bewohner*innen ihre Gemeinschaften verließen und in andere Gebiete übersiedelten.

 

Weiterhören:

 

Pflanzenschutzmittel: Gesundheit oder Geschäft? // onda-info 278 SPEZIAL

Kristin Gebhardt und Bettina Hoyer // August 2012

 

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