Zelaya: „Libre hat das Zweiparteiensystem geknackt“

von Coordinación Cono Sur

(Buenos Aires, 04. Dezember 2013, púlsar).- Im Gespräch mit einem argentinischen Radiosender hat sich Manuel Zelaya, ex-Präsident von Honduras und Gründer der fortschrittlichen Partei Libertad y Refundación (Libre – Freiheit und Neugründung) zum Wahlergebnis geäußert. „Libre hat eine herausragende Beteiligung gehabt und ist zu einer der wichtigsten politischen Kräfte im Land geworden“, lobte Zelaya. Unabhängig davon, wie das Wahlergebnis am Ende aussehen werde, so sei doch das Zweiparteiensystem gesprengt worden, dass „sich die Macht 120 Jahre lang aufgeteilt hat“, so der Ex-Präsident (der selbst bis zu seiner Entmachtung einer der beiden Parteien angehört hat, Anm. d. R.).

Die Oberste Wahlbehörde TSE (Tribunal Supremo Electoral) hat 30 Tage Zeit, um auf Vorwürfe wegen Wahlbetrugs einzugehen, die von Libre erhoben worden sind. Deren Präsidentschaftskandidatin ist Xiomara Castro, die Ehefrau von Zelaya. Der Generalsekretär von Libre versicherte, es existierten „genügend Beweise für drei Vergehen: Wählernötigung, falsche Stimmauszählung und Verfälschung der Wahlprotokolle.“

Regierung ohne Mehrheit

Zelaya zeigte sich allerdings wenig optimistisch über eine positive Antwort der Wahlbehörde, da diese bereits am Sonntag den 1. Dezember den Kandidaten der Regierungspartei, Juan Hernández zum Wahlsieger gekürt hatte. Der Oppositionspolitiker erklärte, 50 Prozent der Wähler*innen würden das gegenwärtige politische System in Honduras ablehnen. Die Regierungspartei, so Zelaya weiter, habe eine Minderheit im Kongress.

Zelaya wurde 2009 aus dem Amt geputscht und ins Ausland gezwungen. Mit diesen Wahlen hatte eine Partei ihr Debut, die von ihm und seiner Frau angeführt wird und diejenigen sozialen und politischen Kräfte vereinigt, die sich gegen die Putschisten gewehrt haben.

 

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