(Rio de Janeiro, 02. September 2008, púlsar).- Der Betrag an öffentlichen Subventionen, die der Staat dem exportorientierten Agrarbusiness während der Ernte 2007/008 zukommen ließ, wuchs offiziellen Zahlen zufolge stark an und entspricht fast 90 Prozent der gesamten Mittel, die Brasilien in seine Landwirtschaft investiert. Die Gesamtsumme der Subventionen seitens der Bundesregierung für diesen Zweig der Agrarwirtschaft machte 65,06 Milliarden Reais aus, umgerechnet ca. 26 Milliarden Euro. Zugleich betrug die Summe, die der Staat in die familiäre Landwirtschaft investierte, lediglich 8,02 Milliarden Reais, umgerechnet rund 3,2 Milliarden Euro.
Die Investitionen werden mittels verschiedener Institutionen der öffentlichen Finanzen Brasiliens getätigt, darunter die Nationale Entwicklungsbank BNDES, die Banco do Brasil sowie Finanzinstitute der Bundesstaaten.
Angesichts der Tatsache, dass die kleinen und mittleren Landwirte den Großteil der im Land konsumierten Nahrungsmittel produzieren, legt dieses Zahlenverhältnis ein geringeres Interesse der Regierung an der Produktion von Nahrungsmitteln für die Bevölkerung nahe. Nach Angaben der Landlosenbewegung MST (Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra) produziert die familiäre Landwirtschaft 70 Prozent der auf dem inländischen Markt angebotenen Bohnen, 84 Prozent des Manioks, 58 Prozent des Schweinefleischs und 54 Prozent der Milch. Sogar beim Mais macht dieser Zweig der Agrarwirtschaft 49 Prozent der Produktion für den Inlandsmarkt aus, bei Geflügel und Eiern sind es immerhin noch 40 Prozent.
Das Agrarbusiness hingegen, das vor allem für den Export produziert, setzt auf Produkte, die auf dem Weltmarkt hohe Preise erzielen, darunter Soja, Mais, Baumwolle, Kaffee und Fleisch.
Subventionen bevorzugen das Agrarbusiness von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Schreibe einen Kommentar