NAFTA-Abkommen untergräbt Mexikos Ernährungssouveränität

(Rio de Janeiro, 04. September 2008, púlsar).- Im ersten Halbjahr 2008 hat Mexiko über zehn Milliarden US-Dollar für den Import von unbearbeiteten und verarbeiteten Lebensmitteln ausgegeben. Das bedeutet eine dreißigprozentige Steigerung im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Die Zahlen gab das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen bekannt.

Danach bezieht Mexiko die Hälfte des Weizens, der im Land konsumiert wird, aus dem Ausland. Von je 100 Kilogramm Mais müssen 23 Kilogramm eingeführt werden. Bei Reis liegt die Importrate bei 75 Prozent.

Wie die mexikanische Tageszeitung La Jornada berichtete, ist der Importpreis von Mais im ersten Halbjahr 2008 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 69 Prozent angestiegen. Der Preis für Weizen sei um 79 Prozent, der für Speiseöle um 72 Prozent und der für Reis sogar um 94 Prozent gestiegen.

Erst in diesem Jahr sind Anfang Januar die letzten Ausnahmeregelungen des NAFTA-Freihandelsabkommen für den Agrarbereich aufgehoben worden. So unterliegen nun auch Mais, Bohnen, Zucker und Mais dem zollfreien Warenverkehr.

Die Gruppe des mexikanischen Senats, die die Auswirkungen des NAFTA-Abkommens untersucht, warnte im vergangenen Monat vor gravierenden Folgen des Abkommens für die Landwirtschaft. Zugleich drängte sie darauf, die Agrar-Regelungen des Freihandelsabkommens zwischen den USA, Kanada und Mexiko einer erneuten Prüfung zu unterziehen.

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