HIV und AIDS in Venezuela

Vom 11. bis 16. Juli fand in Bangkok die 15. Internationale AIDS-Konferenz statt. Das Thema „Zugang für alle“ spiegelt das Bedürfnis all derer wieder, die trotz gewaltiger Fortschritte in der AIDS-Therapie weit davon entfernt sind, jemals in Therapieprogramme aufgenommen zu werden. Zwar haben die vor allem aus indischer Produktion stammenden Generika die Medikamentenkosten um bis zu 95 Prozent drücken können. Aber diese Generika stehen längst nicht allen Ländern zu Verfügung – zum Teil auf Grund von Patentabkommen, zum Teil wegen der aggressiven Lobbyarbeit der Pharmaindustrie. Zugang für alle – Schöne Worte, gute Vorsätze. Wie schwer die Umsetzung ist, wie groß und unerwartet Widerstände sein können, zeigt das Beispiel Venezuela – ein Land, dass als viertgrößter Erdölproduzent verhältnismäßig reich ist. 30.000 Menschen leben hier mit AIDS. Schätzungen des Gesundheitsministeriums und der WHO gehen von zwischen 150.000 und 400.000 HiV-Infizierten aus. Zwar ist der Zugang zur antiretroviralen Therapie besser als in anderen Ländern des Kontinents. Der Erfolg des Kampfes gegen AIDS ist trotzdem gefährdet – vor allem aufgrund der politischen Auseinandersetzung im Karibikstaat, wo die unterschiedlichen Lebenswelten von Ober- und Mittelschicht auf der einen Seite und der großen, armen und lange Zeit ausgeschlossenen Bevölkerungsmehrheit auf der anderen aufeinanderprallen.

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