(Fortaleza, 31. Oktober 2008, adital).- Ecuadors Verteidigungsminister, Javier Ponce, hat am 31. Oktober einen offiziellen Bericht vorgestellt, in dem die Regierung versichert, es existierten Beweise dafür,dass die Bombardierung ecuadorianischen Territoriums Anfang März eine kombinierte Operation zwischen Kolumbien und den USA gewesen sei.
Danach hätte die CIA eine Woche vor dem Angriff auf das FARC-Camp auf ecuadorianischem Territorium (siehe Poonal Nr. 795, 796) von dieser Operation gewusst. Die CIA sei über alle diesbezüglichen Schritte der kolumbianischen Armee informiert gewesen. Bei dem Angriff waren u.a. kolumbianische Flugzeuge in den ecuadorianischen Luftraum eingedrungen und hatten das FARC-Camp bombardiert. FARC-Chef Raúl Reyes wurde bei dem Angriff getötet.
Laut Aussagen des ecuadorianischen Ministers habe es in Teilen der ecuadorianischen Sicherheitskräfte eine Infiltration durch US-amerikanische Spione gegeben. „Wir haben sogar einen Telefonanruf der CIA im Morgengrauen des 1. März abgefangen, in dem der Angriff auf Angostura angekündigt wird“, so Ponce.
Die Operation, die von der Organisation Amerikanischer Staaten zurückgewiesen worden war, habe mit der Unterstützung eines US-amerikanischen Flugzeuges stattgefunden, das auf der US-amerikanischen Militärbasis im ecuadorianischen Hafen von Manta, 260 km südöstlich von Quito, stationiert gewesen sei. Der Militärstützpunkt in Manta wird von den USA als sogenannte Forward Operating Location (FOL) benutzt.
Das normalerweise für Anti-Drogen-Operationen eingesetzte Flugzeug überwache ein Gebiet von Peru bis nach Zentralamerika, so Ponce. Es sei „überraschenderweise“ eine Woche vor der Bombardierung in Manta stationiert worden. Als das Flugzeig angekommen war, begannen Nachtflüge, die nicht den üblichen Überwachungsflügen der FOL entsprechen“, so Ponce. Das Flugzeig sei dann vier Tage nach den Bombardierungen des FARC-Camps endgültig wieder aus Manta abgezogen worden.
Als Reaktion auf den militärischen Angriff hatte Ecuadors Regierung die diplomatischen Beziehungen zu Kolumbien abgebrochen und den Chef für Aufklärung in der Armee, Mario Pazmiño, abgelöst. Er habe Informationen, die im Zusammenhang mit dem Angriff stünden, unterschlagen.
Seit dem Angriff weist Ecuadors Präsident Rafael Correa darauf hin, dass die ecuadorianischen Überwachungs- und Aufklärungssysteme und -behörden durch die CIA infiltriert seien. Correa kündigte zudem an, dass der Vertrag über die Militärbasis in Manta, der nach zehn Jahren im November 2009 ausläuft, nicht mehr verlängert werde.
Ecuador beschuldigt CIA der Mittäterschaft für Angriffe Anfang März von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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