(Lima, 03. Dezember 2014, noticias aliadas-poonal).- Anfang November ist in Argentinien der Prozess gegen den Journalisten Agustín Bottinelli eröffnet worden. Bottinelli hatte 1979 im Journal „Para Ti“ ein gefälschtes Interview mit der Mutter eines gewaltsam Verschwundenen veröffentlicht. Die Mutter befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem der Geheimgefängnisse der Diktatur. Bottinelli war Redakteur der Zeitrschift „Para Ti“, die offen die Militärdiktatur (1976-1983) unterstützte.
Unter dem Titel “Habla la madre de un subversivo muerto“ (Deutsch etwa: „Die Mutter eines toten Querulanten packt aus“), wurde Thelma Jara de Cabezas als Frau präsentiert, die voller Reue beschreibt, wie ihr Sohn Gustavo Cabezas von der Guerilla hinters Licht geführt wird, um ihn zur Teilnahme am bewaffneten Kampf zu bewegen.
Das Interview war jedoch von Bottinelli und weiteren Journalist*innen als Teil einer psychologischen Verschleierungstaktik fabriziert worden, mit der gezeigt werden sollte, dass es weder Entführungen noch gewaltsam Verschwundene im Land gibt.
In Argentinien sind jedoch nach Angaben der Organisation der Gefangenen-Verschwunden FEDEFAM (Federación Latinoamericana de Asociaciones de Familiares de Detenidos-Desaparecidos) mehr als 30.000 Verschwundene während der Diktaturzeit einem systematischen Plan gegen die politische Opposition zum Opfer gefallen.
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