(Buenos Aires, 19. Februar 2010, púlsar).- Zeitgleich mit dem zweiten Besuch des mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón in Ciudad Juárez forderten Demonstrant*innen seinen Rücktritt, sowie den Rückzug des Militärs.
Bereits eine Woche zuvor war Calderón in die nordmexikanische Stadt gekommen, um sich bei den Angehörigen der 15 ermordeten Jugendlichen zu entschuldigen, die er zuvor als Bandenmitglieder bezeichnet hatte.
Bei diesem Besuch nun setzte sich der Präsident für neue Maßnahmen ein, um die anhaltende Gewalt und Unsicherheit in der Grenzregion einzudämmen. Hierbei kündigte er an, dass die Armee in dem Gebiet bleiben werde, um die Verbrechen zu bekämpfen, die größtenteils mit dem Drogenhandel zusammenhängen.
Genau das wollen die Demonstrant*innen jedoch nicht. Sie fordern ein „Ende des verlogenen Krieges gegen das Verbrechen.“
Nach Angaben von Julián Contreras, der in der Nationalen Front gegen die Repression (Frente Nacional contra la Represión) aktiv ist, foderten die Demonstrationen in Ciudad Juárez zudem den Rücktritt des Präsidenten, weil „er einen unverantwortlichen Krieg angefangen hat, ohne die Bewohner*innen zu fragen.“ Seitdem die Armee in die Stadt gekommen ist, so Contreras, „haben die Verbrechen zugenommen.“
Zudem sei erneut „Gerechtigkeit und Entschädigung für die Familien der Jugendlichen, die als Bandenmitglieder beschuldigt wurden“, gefordert worden.
Die Militärstrategie war 2006 von der mexikanischen Regierung beschlossen worden. In den Jahren 2008 und 2009 wurden 4.250 Menschen in Ciudad Juárez ermordet. In der Stadt lebten 2005 noch 1.300.000 Menschen. Im Januar dieses Jahres wurden bereits 227 Morde im Zusammenhang mit dem organisierten Verbrechen verzeichnet.
Demonstrant*innen in Ciudad Juárez fordern Rücktritt von Calderón von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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