Bürgermeister in der Provinz Sololá gelyncht

von Alfonso Guárquez

(Guatemala-Stadt, 12. Oktober 2015, cerigua).- Helle Aufregung in der Gemeinde Concepción in der Provinz Sololá: Zunächst eröffneten Unbekannte am Sonntag, den 11. Oktober, das Feuer auf den ehemaligen Kandidaten für das Bürgermeisteramt, Lorenzo Sequec. Dabei starben zwei Menschen, vier weitere wurden verletzt. Daraufhin hat eine aufgebrachte Menschenmenge den Bürgermeister der Gemeinde, Basilio Juracán, angegriffen und ihn bei lebendigem Leib verbrannt. Juracán war gerade zum dritten Mal wiedergewählt worden.

Offiziellen Angaben zufolge begann alles am frühen Morgen des 11. Oktober, als der 38-jährige Lorenzo Sequec von Concepción zur Departementshauptstadt fahren wollte. Sequec hatte für die Partei UNE für das Bürgermeisteramt kandidiert. Als er mit sechs weiteren Personen in seinem Auto saß, tauchten zwei schwer bewaffnete Männer auf und eröffneten das Feuer. Dem Fahrer gelang es, noch einen Kilometer zurück zu legen, musste dann jedoch aufgrund seiner Verletzungen anhalten. Mit Hilfe von Nachbar*innen und der Freiwilligen Feuerwehr wurden die Verletzten ins Regionalkrankenhaus von Sololá gebracht. Dort starben zwei junge Frauen, 17 und 18 Jahre; zwei Mädchen und zwei Frauen wurden verletzt. Alle waren Familienmitglieder des Ex-Kandidaten, der ebenfalls verletzt wurde.

Korruptionsvorwürfe der Grund für das Attentat?

Nach diesem Anschlag attackierten mehrere Menschen den Bürgermeister und zündeten drei Autos an, sowie drei Häuser, die ihm und seinem Bruder gehörten. Eines der Fahrzeuge gehört der Gemeinde. Basilio Juracán versuchte zu entkommen, wurde jedoch eingeholt, mit einer Machete angegriffen und schließlich hinter seinem Haus verbrannt.

Anwohner*innen vermuteten als Grund für den Anschlag auf die Familie, dass Sequec sowie einige Bewohner*innen von Concepción den Bürgermeister Basilio Juracán der Korruption bezichtigt hatten. Dabei geht es um Bautätigkeiten, die bezahlt aber nicht ausgeführt worden sind. Carlos Sequec, ein Sprecher der Gemeinde vertrat ebenfalls diese Version. Es sei bereits Anklage bei der Anti-Korruptionsbehörde eingegangen, die bereits eine Anhörung in der Gemeinde eingeleitet habe.

 

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