von Ricardo Marapi Salas
(Buenos Aires, 16. Januar 2013, púlsar).- Für viele Bolivianer*innen gibt es was zu feiern: Am 11. Januar haben die UN das Kauen von Kokablättern auf bolivianischem Territorium offiziell erlaubt. Damit wurde auch eine jahrtausendalte, als „acullico“ bekannte Tradition indigener Gemeinden anerkannt.
In der Hauptstadt La Paz strömten Koka-Produzent*innen zum Feiern auf die Straßen, kauten Koka und verschenkten die für sie heiligen Kokablätter. Der bolivianische Abgeordnete Jorge Medina, Vertreter der Koka-Produzent*innen, erklärte, die Bolivianer*innen hätten durch die Entscheidung ihre Würde und Souveränität wiedererlangt.
Dieser Sieg, so Medina weiter, sei nicht nur ein Sieg des ganzen Landes sondern auch des Präsidenten Evo Morales. Darüber hinaus sei offiziell festgestellt worden, dass das Kokablatt weder Kokain noch eine Droge sei. Der Abgeordnete erklärte, die indigenen Gemeinden benutzten das proteinhaltige Kokablatt als Nahrungsmittel und als traditionelle Medizin.
Hintergrund
Mitte 2011 war Bolivien aus der wichtigsten UN-Konvention zum Kampf gegen Rauschgift ausgetreten, da diese im Artikel 49 auch das Kauen von Kokablättern untersagt. Monate später allerdings ersuchte Evo Morales um den Wiederbeitritt Boliviens zu der Konvention unter der Bedingung, dass das Kauen der Blätter in dem Land erlaubt sei.
Am 11. Januar schließlich stimmten die UN mit großer Mehrheit dem Wiederbeitritt Boliviens zu. Dies wird als diplomatischer Erfolg Boliviens gewertet, obwohl Länder wie die USA, Großbritannien, Russland, Frankreich und Japan dagegen gestimmt haben.
UN erlaubt das Kauen von Koka in Bolivien von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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