von Johannes Schwäbl
(Río Blanco/Intibucá, 08. März 2014, amerika21.de).- Im Konflikt um das Staudammprojekt Agua Zarca im Departement Intibucá sind am Mittwoch drei Staudammgegner*innen schwer verletzt worden. Laut der indigenen Organisation COPINH wurde María Santos Domínguez auf dem Nachhauseweg von sieben Personen mit Macheten, Stöcken und Steinen attackiert. Ihr Ehemann Santos Roque Domínguez und der zwölfjährige Paulo Domínguez, die ihr nach einem Telefonanruf zu Hilfe eilten, wurden von den Aggressoren ebenfalls angegriffen und durch Machetenhiebe schwer verletzt. Die drei Mitglieder des COPINH befinden sich nach der Attacke in einem kritischen Gesundheitszustand.
Maria Domínguez ist Koordinatorin des indigenen Rates von Río Blanco. Sie und ihre Familie sind im Widerstand gegen das Staudammprojekt Agua Zarca aktiv. Für den Übergriff sind laut COPINH lokale Staudammbefürworter verantwortlich. Die gleiche Personengruppe habe in der Vergangenheit bereits mehrfach Maria Domínguez und ihre Familie bedroht und deren Anpflanzungen zerstört.
Angriffe auf indigene Aktivist*innen bleiben ungestraft
COPINH fordert die zuständigen Autoritäten auf, den Fall nicht straflos zu lassen. Im letzten Jahr kam es zu einer Vielzahl von Aggressionen gegen indigene Aktivist*innen und Staudammgegner*innen in Río Blanco durch staatliche und private Sicherheitskräfte sowie Angestellte des für das Projekt verantwortlichen Unternehmens DESA. Im Juli 2013 wurde der lokale Aktivist Tomas García bei einer friedlichen Protestaktion von einem Soldaten erschossen. In keinem der Vorfälle wurden die Verantwortlichen bisher zur Rechenschaft gezogen.
Seit nun fast einem Jahr wehren sich die indigenen Einwohner*innen mehrerer Dörfer in der Region Río Blanco gegen das Staudammprojekt Agua Zarca, das gegen ihren Willen auf ihrem Land errichtet werden soll. Durch den friedlichen aber aktiven Widerstand konnte der Weiterbau des Projektes seitdem verhindert werden. An dem Staudammbau sind auch das deutsche Unternehmen Voith Hydro und die holländische Entwicklungsbank FMO beteiligt. Obwohl beide Akteure mehrfach von Menschenrechtsorganisationen auf die Verletzungen der Menschenrechte und die eskalierende Situation aufgrund des Projektes aufmerksam gemacht wurden, halten sie weiterhin an ihrer Beteiligung an dem Projekt fest.
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