(Havanna, 6. November 2024, prensa latina).- Anlässlich des Internationalen Tages zur Verhütung der Ausbeutung der Umwelt durch Kriege haben verschiedene internationale Organisationen weltweit zum Frieden für die Menschheit und die Erde aufgerufen. Denn die Umweltauswirkungen von Kriegen auf der ganzen Welt sind heute verheerend und vielfältig. Vierzig Prozent der internen Konflikte der letzten 60 Jahre standen im Zusammenhang mit der Ausbeutung natürlicher Ressourcen.
Die UN-Vollversammlung hat diesen Tag im Jahr 2002 ausgerufen, um deutlich zu machen, dass die Erhaltung der Umwelt ein wesentlicher Bestandteil von Strategien zur Konfliktvermeidung und zur Erhaltung des Friedens ist. Der Tag soll die Bedeutung der Integration von ökologischer Nachhaltigkeit in Friedens- und Konfliktlösungsstrategien hervorheben und die Verantwortung von Staaten und internationalen Organisationen fördern, um Umweltschäden, die durch Kriege verursacht werden können, zu verhindern.
Verbrannte Ernten, abgeholzte Wälder, vergiftete Böden
„Die Menschheit hat ihre Kriegsopfer immer in Form von Toten und Verwundeten, zerstörten Städten und ruinierten Existenzen gezählt, aber die Umwelt ist oft das vergessene Opfer: verschmutzte Wasserquellen, verbrannte Ernten, abgeholzte Wälder, vergiftete Böden und geschlachtete Tiere werden als selbstverständlich hingenommen, um militärische Vorteile zu erlangen“, heißt es in einem UN-Bericht.
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) bezeichnete die Umweltauswirkungen des Konflikts im Gazastreifen, bei dem 39 Millionen Tonnen Schutt angefallen sind, als beispiellos und schätzte, dass auf jeden Quadratmeter der Enklave mehr als 107 Kilogramm solcher Abfälle entfallen. Das ist mehr als das Fünffache der durch den Krieg im Irak 2017 gegen den IS verursachten Abfallmenge.
Gefahr irreversibler Umweltschäden in Gaza
„Die Bevölkerung muss nicht nur mit dem unsäglichen Leid des andauernden Krieges fertig werden, sondern es besteht auch die Gefahr, dass die erheblichen und zunehmenden Umweltschäden im Gazastreifen die Bevölkerung zu einer schmerzhaften und langwierigen Erholung zwingen“, warnt der aktuelle Bericht. Demnach sind die im Gazastreifen eingeschlossenen Palästinenser*innen weiterhin einer rasch zunehmenden Boden-, Wasser- und Luftverschmutzung ausgesetzt. Zudem besteht die Gefahr, dass ihre natürlichen Ökosysteme irreversibel geschädigt werden.
Mehrere internationale Umweltorganisationen sind sich einig, dass Kriege verheerende Auswirkungen haben, da nicht nur das Überleben der Menschen, sondern auch das vieler Spezies auf dem Spiel steht.
Die wichtigsten Folgen von bewaffneten Konflikten für die natürliche Umwelt sind: Wasser- und Luftverschmutzung, Zerstörung von Ökosystemen, erhöhte Treibhausgasemissionen, Vertreibung von Spezies und Druck auf natürliche Ressourcen. Hinzu kommen die Verseuchung des Bodens und die Anhäufung von Giftmüll, die Störung natürlicher Kreisläufe und die Gefährdung der Sicherheit der Ernährungssicherheit.
Übersetzung: Deborah Schmiedel
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