Über 130 Todesopfer durch Waldbrände

Waldbrände Chile 2014
Einer der Waldbrände in der Gemeinde Quilpué. Foto: Gobierno de Chile/Wikipedia CC BY 3.0 cl

(Viña Del Mar, 5./9. Februar 2024, la jornada/poonal).- Chile kämpft bereits seit Tagen gegen die tödlichsten Waldbrände in seiner jüngeren Geschichte an. In der Region Valparaíso brannten mehrere Gebiete, in denen mindestens 131 Menschen gestorben sind. Mehr als 300 Menschen würden vermisst und 15.000 Häuser wurden beschädigt, teilten die Behörden mit. Im ganzen Land wurden 153 Brände auf mehr als 28.000 Hektar gezählt, das sind etwa 0,3 Prozent der Landesfläche.

In Viña del Mar, etwa 120 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Santiago und eines der am schlimmsten betroffenen Gebiete, fanden sich die Überlebenden obdachlos und ohne Nachbar*innen in den mit Trümmern übersäten Straßen wieder. „Ich verließ das Haus, schloss die Tür und ging weg. Ich wusste nicht mehr, warum ich ins Zentrum von Viña del Mar gegangen bin“, sagte Lilián Rojas, eine 67-jährige Rentnerin, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP und zeigte ihr Kleid, um zu betonen: „Das ist das Einzige, was ich jetzt noch besitze“.

Nach Angaben des gerichtsmedizinischen Dienstes, die von der Regierung beauftragte staatliche Einrichtung zur Meldung der offiziellen Todeszahlen, ist die Zahl der Todesopfer des Unglücks auf 131 Personen gestiegen. Davon konnten erst 35 identifiziert werden. Um den Verkehr in den betroffenen Gebieten einzuschränken und die Hilfsarbeiten und die Bergung der Toten zu erleichtern, wurde für die Nacht vom 4. auf den 5. Februar eine weitere Ausgangssperre in den Gemeinden Viña del Mar, Quilpué, Limache und Villa Alemana verhängt, wie Innenministerin Carolina Tohá mitteilte. Insgesamt loderten 34 Brände im ganzen Land.

„Größte Tragödie seit dem Erdbeben von 2010“

Die Feuer waren am 2. Februar in der Nähe stark besiedelter Anhöhen am Rande von Viña del Mar ausgebrochen. Nachdem die Brandherde gelöscht waren, sah man abgebrannte Wohngebiete und lange Reihen von verkohlten Autos die Straßen säumen. Es ist unklar, ob es sich dabei um abgestellte Fahrzeuge handelt oder von Personen, die versuchten, der niedergehenden Glut der Waldbrände zu entkommen und dabei im Verkehr steckenblieben.

Die Zahl der Todesopfer „wird noch erheblich ansteigen“, erklärte Präsident Boric bei einem Besuch in Quilpué. Diese Gemeinde liegt etwa 90 Kilometer von Santiago entfernt und wurde von den Flammen verwüstet. „Dies ist die größte Tragödie seit dem Erdbeben von 2010“, so Boric und bezog sich damit auf das Beben der Stärke 8,8 und den darauf folgenden Tsunami am 27. Februar jenes Jahres, bei dem mehr als 500 Menschen starben. Der Präsident ordnete zwei Tage Staatstrauer an.

Am 5. Februar haben sich die Wetterbedingungen durch ein für die Pazifikküste typisches Phänomen verbessert, das zu starker Bewölkung, hoher Luftfeuchtigkeit und geringerer Hitze führt. Die Behörden hoffen nun, die Brände unter Kontrolle bringen zu können.

Mexikanischer Präsident verspricht Unterstützung

„Ich habe gerade mit dem Präsidenten Mexikos, Andrés Manuel López Obrador, telefoniert“, postete Boric im sozialen Netzwerk X. „Er hat verschiedene Formen der Unterstützung für unser Land in dieser schwierigen Zeit veranlasst, die wir über unsere Außenministerien koordinieren. Solidarität in diesen schwierigen Zeiten ist enorm wichtig.“

Auch die USA und Südkorea kündigten Hilfen an, zahlreiche weitere, vor allem lateinamerikanische Länder sandten Solidaritätsbotschaften.

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