Ölverschmutzungen außer Kontrolle

Foto: Julien Gomba via flickr, CC BY-NC 2.0.

(Lima, 15. August 2024, Servindi).- Der Bericht „Der Schatten der Erdölförderung 1997 – 2023“ zeigt auf, dass es in Peru in diesem Zeitraum 1462 Erdölaustritte und 3256 Umweltschäden durch Erdöl gab, 87 Prozent davon in den Regionen Loreto und Piura.

In dem Bericht heißt es, dass die Aufsichtsbehörde für Energie und Bergbau (Osinermig) und die Umweltbehörde (OEFA) in einem eigenen Register 574 bzw. 145 nicht näher geprüfte Notfälle erfasst haben.

Die wichtigsten Ursachen für Ölverschmutzungen sind Betriebsstörungen und Korrosion (73 %), deutlich mehr als die Verschmutzung durch Dritte (22 %), was im Widerspruch zur Argumentation der Ölgesellschaften und vieler Medien steht.

Diese Verschmutzung hat Auswirkungen auf die Gesundheit, die Umwelt und das Leben sowie wirtschaftliche Kosten. Rund 1,8 Milliarden Soles (430 Millionen Euro) werden benötigt, um die hochgefährlichen Umweltschäden zu mildern.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Gewinnung fossiler Brennstoffe nicht nachhaltig ist, da sie zu immer mehr Umweltschäden führt, die nicht beseitigt werden, was zu unbezahlbaren wirtschaftlichen Schulden führt.

„Wir sehen uns mit permanenten Schäden konfrontiert, für die es weder Verantwortliche noch finanzielle Mittel gibt, die sie begleichen können. Und wenn nichts passiert, werden sie zu negativen Aktien, deren ökologische und soziale Kosten steigen“, heißt es in dem Bericht.

Hinzu kommen die Verzweiflung und die Auseinandersetzungen in den betroffenen Gemeinden. Diese sind durch die Tätigkeit privater Unternehmen mit dem Segen des Staates vergifteten Landschaften ausgesetzt. Eine Sanierung ist deshalb dringend erforderlich.

Angesichts der Zahlen fordern die Organisationen der indigenen Bevölkerung, der Kleinfischer*innen und der Zivilgesellschaft, dass die Erdölunternehmen ihren Verpflichtungen zur Vorbeugung, Erhaltung und Sanierung der von der Ölverschmutzung betroffenen Gebiete nachkommen.

Gleichzeitig lehnen sie Pläne ab, die Nordperu-Ölpipeline und andere Erdöl-Infrastruktur in indigenen Gebieten militärisch zu bewachen, mit dem Argument, dass sie angeblich die Leitungen und Einrichtungen anbohren oder angreifen.

Der Bericht wurde von der Arbeitsgruppe für die Auswirkungen fossiler Brennstoffe der Nationalen Menschenrechtskoordination erstellt, der 17 Organisationen der Zivilgesellschaft angehören.

Der vollständige Bericht ist hier auf Spanisch zu lesen: https://drive.google.com/file/d/1x0DrI41O8-4nmaIXrDtC1QjxMrbczn42/view.

 

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