Mehr als vier Millionen Hektar Land sind Bergbaugebiet

(Fortaleza, 08. Januar 2009, adital-poonal).- Nach Informationen von Umweltschutzorganisationen sind in Ecuador bereits für mehr als vier Millionen Hektar Land Abbau- und Förderrechte an Bergbau- und Mineralölgesellschaften vergeben worden. Dies führe, neben erheblichen Umweltschäden, zu schweren sozialen Problemen. So würden ganze Gemeinden vertrieben, da riesige Flächen, die Wasserversorgung und die Biodiversität der Zerstörung anheim fielen. Der Bergbau beeinflusse auch die Ernährungssicherheit und -souveränität der betroffenen Gebiete.

Indigene und kleinbäuerliche Organisationen in Ecuador, unter anderem die Konföderation der Indigenen Völker in Ecuador CONAI (Confederación de Nacionalidades Indígenas de Ecuador), mobilisieren derweil gegen ein Bergbau-Gesetz, das der ecuadorianische Präsident Rafael Correa im November letzten Jahres bekannt gemacht hatte. Es wird in den nächsten Wochen im Kongress diskutiert.

Auch das Bündnis der Kichwa-Völker in Ecuador ECUARUNARI (Confederación de Pueblos de la Nacionalidad Kichwa de Ecuador) lehnt das neue Gesetz ab und bezeichnet es als „neoliberal“. Es sei ein Angriff auf das Leben indigener Völker und die staatliche Souveränität Ecuadors zugunsten transnationaler Konzerne. Die Organisation fordert vom Parlament eine landesweite, öffentliche Debatte über den Bergbau und das neue Entwicklungsmodell Ecuadors. ECUARUNARI werde am 20. Januar landesweite Proteste für ein Recht auf Wasser, Land, für Ernährungssouveränität und damit für das Leben organisieren.

Die kleinbäuerlichen Gemeinden der im Süden liegenden Provinz Azuay lehnen das Bergbau-Gesetz ebenfalls ab. Seit Montag, dem 5. Januar, organisieren sie Demonstrationen gegen den Gesetzentwurf der Regierung. Die Kleinbauern befürchten, dass der Bergbau Trinkwasserquellen in den betroffenen Gebieten verunreinigen werde. Sie fordern, dass eine Kommisssion des Parlaments die mit dem Bergbau einhergehenden Umweltschäden feststellen müsse. Die Demonstrant*innen blockierten Straßen im Süden des Ecuadors. Rund 15 Personen wurden verhaftet.

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