(Rio de Janeiro, 09. April 2010, púlsar).- Zwei Kinder im Alter von fünf und neun Jahren wurden am Ostersamstag an einem militärischen Kontrollpunkt von Angehörigen der mexikanischen Streitkräfte erschossen. Die Morde ereigneten sich in der Ortschaft Nuevo Laredos im an der Grenze zu den USA gelegenen Bundesstaat Tamaulipas.
Die Kinder befanden sich mit ihrer Familie auf dem Weg in den Urlaub, als ihr Fahrzeug am Kontrollpunkt mit großkalibrigen Waffen beschossen wurde. Die Soldaten griffen die Familie zudem mit Splitterbomben an. Wie der Vater der getöteten Kinder, Martín Almanza Rodríguez, erzählte, eröffneten die Soldaten das Feuer, sobald die Familie in die Nähe des Kontrollpunkts kam: „Sie begannen sofort, auf uns zu schießen. Wir schwenkten ein Handtuch, um unsere friedliche Absicht kundzutun, und riefen ihnen zu, wir hätten Kinder dabei, aber das hat sie nicht interessiert.“
Die Familie berichtete dem Menschenrechtskomitee in Nuevo Laredo von dem Vorfall. Die Menschenrechtsorganisation erklärte daraufhin, sie werde gegen das Verteidigungsministerium Anklage wegen Mordes erheben. Die mexikanische Kommission für Menschenrechte erklärte ihrerseits, die Fälle von Machtmissbrauch durch das Militär seien in den letzten fünf Jahren um 500 Prozent gestiegen.
Im Norden Mexikos kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen dem Militär und mutmaßlichen Mitgliedern krimineller Banden. Die militärischen Übergriffe im Norden sind Teil des von Präsident Felipe Calderón forcierten, so genannten Kriegs gegen den Drogenhandel.
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