Nationalpolizei durchsucht die Staatsanwaltschaft

Instrumentalisierung
Die ehemalige Staatsanwältin Zoraida Ávalos
Foto: Fiscal de la Nación via wikimedia
CC BY 2.0 Deed

(Lima, 27. November 2023, telesurtv).- Der Hauptsitz der peruanischen Staatsanwaltschaft wurde von der Nationalpolizei durchsucht. Die Behörden ermitteln gegen die Generalstaatsanwältin Patricia Benavides. Ihr wird vorgeworfen, in ein mutmaßliches kriminelles Netzwerk und Einflussnahme verwickelt zu sein.

Verhaftung trotz fingierter Krankmeldung

Die Aktion, bekannt als Valkiria V, wurde mit dem Spezialteam der Antikorruptions-Staatsanwält*innen Eficcop (Equipo Especial de Fiscales contra la Corrupción del Poder) und der Abteilung für hochkomplexe Ermittlungen Diviac (División de Investigaciones de Alta Complejidad) koordiniert. Auch gegen drei Berater der Generalstaatsanwältin wird ermittelt: Jaime Villanueva Barreto, Miguel Ángel Girao Isidro und Abel Hurtado Espinoza. Villanueva begab sich Stunden vor der Razzia, offenbar vorgewarnt, in eine Klinik. Doch sein Versuch, sich der Justiz zu entziehen, war vergeblich. Die Ärzte stellten fest, dass es kein bedeutendes medizinisches Problem gab, und er wurde verhaftet. Die Verhaftung erfolgte im Rahmen eines gemeinsamen Einsatzes von Eficcop und Diviac.

Ávalos: „Meine Absetzung war politisch motiviert“

Lokalen Medien zufolge hat das mutmaßliche Netzwerk „die Strafverfolgung instrumentalisiert“, da es darauf abzielte, die Entscheidungen einiger Kongressabgeordneter bei der Absetzung der Leiter der Nationalen Justizbehörde zu beeinflussen, ebenso die Ernennung des Ombudsmanns Josué Gutiérrez und der Absetzung von Zoraida Ávalos als Generalstaatsanwältin. Die ehemalige Beamtin Ávalos schrieb in einer auf ihrem X-Account veröffentlichten Nachricht: „Das, was ich all die Monate über meine Abberufung erklärt habe, ist nun mit Beweisen für das Komplott, das gegen mich geschmiedet wurde, belegt. Es ist klar, dass meine Absetzung politisch motiviert war und dass Patricia Benavides und ihre enge Entourage dahinter standen.“ Benavides soll am 15. Juni die Klage gegen 40 Mitglieder des Kongresses ad acta gelegt haben. Sie gehörten der Los Niños genannten Gruppe von Parlamentarier*innen an. Im Gegenzug stimmten einige von ihnen fünf Tage später für die Absetzung von Zoraida Ávalos.

Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sollen einige der betroffenen Abgeordneten an der Strategie der von Benavides angeführten kriminellen Vereinigung beteiligt gewesen sein.

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