Femizide und Vergewaltigungen nehmen zu

Feminizide
Demonsrantin mit Ni una menos-Plakat
Foto: Brasil de Fato via flickr
CC BY-NC-SA 2.0

(Brasilia, 11. Juni 2025, Prensa Latina) Nach den Erhebungen des Ministeriums für Justiz und öffentliche Sicherheit Brasilien hat die Gewalt gegen Frauen im Jahr 2024 stark zugenommen. Dies zeigt die neu veröffentlichte Karte der öffentlichen Sicherheit 2025.

Die Zahl der Frauenmorde war im Vorjahr zurückgegangen, erreichte aber im Jahr 2024 einen historischen Höchststand: 1.459 Fälle, das entspricht vier ermordeten Frauen pro Tag. Nach Regionen aufgeschlüsselt, ist die Zahl im mittleren Westen mit 1,87 Femiziden pro 100.000 Frauen am höchsten. Der Landesdurchschnitt liegt bei 1,34. Die Zahl der Vergewaltigungen erreichte mit 83.114 Fällen den höchsten Wert der letzten fünf Jahre. Im Durchschnitt wurden 227 Menschen pro Tag vergewaltigt, 86 Prozent davon waren Frauen. Hier wurden im Bundesstaat Sao Paulo mit 15.989 die meisten Fälle gemeldet; im Verhältnis zur Einwohnerzahl lag Rondônia mit 87,73 pro 100.000 Einwohneran der Spitze, gefolgt von Roraima (84,68) und Amapá (81,96).

Insgesamt weniger Tötungsdelikte

Körperverletzungen mit Todesfolge (unabhängig vom Geschlecht) nahmen ebenfalls zu; dafür wurden sechs Prozent weniger vorsätzliche Tötungsdelikte verzeichnet; die Zahlen sanken von 37.754 Opfern im Jahr 2023 auf 35.365 im folgenden Kalenderjahr. Diese Zahl ist seit 2020 rückläufig. Raubüberfälle mit Todesfolge gingen ebenfalls zurück. Im Jahr 2023 wurden 972 Opfer gezählt, im vergangenen Jahr waren es 956. Auch die Zahl der Todesfälle durch Polizeieinsatz ging um vier Prozent zurück, ebenso wie Eigentumsdelikte. Auch wurden 2024 in Brasilien weniger Waffen beschlagnahmt, dafür aber mehr Drogen: insgesamt 1.400 Tonnen Marihuana, im Durchschnitt 3,8 Tonnen pro Tag, das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr und die höchste Menge der letzten zwei Jahre, auch ohne Berücksichtigung der Daten der Bundesstaaten Minas Gerais und Rio de Janeiro, deren Zahlen zu spät an das Justizministerium gemeldet wurden, um noch in die Berechnung einzufließen. Außerdem wurden 137.357 Kilogramm Kokain beschlagnahmt, die höchste Menge in den letzten fünf Jahren und 5,5 Prozent als im Vorjahr, ohne die Zahlen von Minas Gerais und Rio; die tatsächlichen Zahlen werden also noch höher liegen. Obwohl die Zahl der beschlagnahmten Waffen insgesamt um 2,6 Prozent zurückging, gab es bei Gewehren einen deutlichen Anstieg um 43 Prozent im Jahr 2023 auf 1.957 im vergangenen Jahr.

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