(Montevideo, 29. April 2024, la diaria).- Der ehemalige Präsident José Mujica gab am Montag auf einer Pressekonferenz bekannt, dass er einen Tumor in der Speiseröhre hat. Die Erkrankung sei „ohne Zweifel sehr beeinträchtigend“, außerdem sei sein Fall „doppelt komplex“: Seit mehr als zwei Jahrzehnten leidet Mujica an einer Immunkrankheit, die unter anderem die Funktionsfähigkeit seiner Nieren beeinträchtigt hat. Seinen Angaben zufolge wurde der Tumor am Freitag in einer Privatklinik bei einer Untersuchung entdeckt. Die Ärzte würden nun den Befund weiter auswerten, eine Zellanalyse solle Klarheit darüber schaffen, „wie die Geschichte weitergeht“, so Mujica.
„Ich bleibe dabei, so lange es geht“
„Ich möchte Sie daran erinnern, dass der Sensenmann in meinem Leben schon mehr als einmal um mein Bett herumgeschlichen ist. Aber all die Jahre hindurch hat er mich einfach nur begleitet. Nun spricht jedoch einiges dafür, dass er dieses Mal die Sense schon im Anschlag hat. Wir werden sehen, was passiert“, erklärte der Mitbegründer des Movimiento de Participación Popular (deutsch: Bewegung für die Beteiligung des Volkes)
So lange er könne, werde er an der Seite seiner Genossen militante Politik machen und seinen Überzeugungen treu bleiben. Auch werde er weiterhin auf seinem Bauernhof arbeiten „und mir mit meinem Gemüse und meinen Hühnern die Zeit vertreiben.“ Denn: „Man wird nicht einfach ein anderer Fisch, nur weil der Fluss zu Ende ist. Ich war schon immer ein richtiger Brocken auf Beinen, und ich liebe diese Erde. Und ich bleibe dabei, so lange es geht.“
Eindringliche Botschaft an die Jugend
Der ehemalige Präsident nutzte die Gelegenheit, um eine Botschaft „an die Mädchen und Jungen dieses Landes“ zu richten: „Das Leben ist schön, man lebt es und es vergeht“, sagte er und fuhr fort: „Wenn man im Leben etwas erreichen will, dann gibt es nur eins: Wenn du hinfällst, steh wieder auf und fang neu an. Und wenn du wütend bist, dann verwandle die Wut in Hoffnung. […] Kämpft für die Liebe, lasst euch nicht vom Hass verführen. Wenn ihr mit Drogen Probleme habt, seht zu, dass ihr nicht allein bleibt. Alleine wird niemand gerettet. Ihr müsst Zusammenarbeit einfordern, kämpfen. Die einzige Freiheit ist in eurem Kopf, und sie heißt Wille. Und wenn wir ihn nicht nutzen, sind wir nicht frei. Es ist wichtig, das zu begreifen“, so Mujica. „Das Leben ist zu schön, um es für idiotische Dinge zu opfern“, fügte er hinzu. „Ansonsten: Ich bin dankbar. Und überhaupt: Was man Schönes erlebt hat, kann einem niemand mehr nehmen. Que me quiten lo bailao.“ schloss der ehemalige Präsident.
Ex-Präsident Mujica hat Speiseröhrenkrebs von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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