Erstes Shuar-Naturschutzgebiet eröffnet

Der Tapir hat schon mehrere Aussterbephasen überlebt, aber nun wirds wirklich eng.
Foto: Jaime Santin via wikimedia
CC BY-SA 3.0

(Quito, 22. Juli 2022, Prensa Latina/poonal).- Am 21. Juli wurde das erste kommunale Naturschutzgebiet in Ecuador für das indigene Volk der Shuar ausgerufen. Das ausgewählte Gebiet heißt Tiwi Nunka. Es umfasst eine Fläche von fast 5.500 Hektar und wird künftig von rund 200 Personen der Shuar-Gemeinschaft verwaltet.

Wichtiger Lebensraum für endemische Wildtierarten

Tiwi Nunka ist das 71. geschützte Gebiet des Andenstaats. Wie das Ministerium für Umwelt, Wasser und ökologische Umgestaltung erklärte, ehrt der Name den ersten bekannten Vertreter der Shuar. Das Gebiet am Zusammenfluss von Yacuambi und Kiim in der Provinz Zamora Chinchipe besteht zu 96 Prozent aus Wald, der Rest ist Hochlandsteppe. Das Gebiet ist nicht nur aufgrund seiner Ökosystemdienstleistungen wie Wasserressourcen wichtig, sondern es bietet außerdem Lebensraum für zahlreiche Wildtierarten, insbesondere endemische Tierarten wie Andenbären, Tapire und Pumas, die sich zwischen dem Podocarpus-Nationalpark und dem dezentralen autonomen Schutzgebiet Yacuambi bewegen. Zusammen mit dem neuen Schutzgebiet bilden die beiden Gebiete einen Mikrokorridor, der die Erhaltung der Paramós-Ökosysteme und der Amazonaswälder ermöglicht, und versorgen die Bevölkerung in den Provinzen Zamora Chinchipe und Loja mit wertvollen Ökosystemdienstleistungen.

Erste Organisierung gegen Umweltschäden in den 60er Jahren

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Name Shuar fast ausschließlich mit Schrumpfkopf-Traditionen in Verbindung gebracht und die Volksgruppe entsprechend gefürchtet. In den 60er Jahren brachten die Agrarreform und Vorstöße der damaligen Regierung zur Erschließung der Amazonasregion in Bedrängnis. Der Boom der Ölindustrie, die Zunahme von Bergbauprojekten und die fortschreitende Abholzung des Regenwalds für die Landwirtschaft führten zu beträchtlichen Umweltschäden. Mit Unterstützung von Missionaren begannen die Shuar, eine eigene Föderation zu organisieren, um ihre Interessen gegenüber Siedlern, Industrie und Regierung zu wahren und ihre Kultur zu schützen. Die indigene Selbstorganisierung der Shuar diente vielen anderen Ethnien als Vorbild. Die Ausrufung des 71. Schutzgebiets des Landes wurde im Volk der Shuar mit Begeisterung gefeiert.

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