(San Salvador, 28. November, prensa latina).- El Salvador, das kleinste der zentralamerikanischen Länder, hat heute das größte Militär der Region. Das ergab eine Untersuchung des Onlinemagazins Expediente Público.
Als er 2019 seine Regierung bildete, versprach Präsident Nayib Bukele, dass er die Zahl der aktiven Militärs auf 40.000 Personen verstärken wollte. Stand heute sind es 24.500. Zum Vergleich: Guatemala, Honduras und Nicaragua kommen zusammen auf 27.460 Militärs.
Laut der Zeitung La Prensa Gráfica wuchs das Verteidigungsbudget in den vergangenen fünf Jahren von 141 auf 250,6 Millionen US-Dollar in 2023 an. Ein Grund dafür: Das Militär unterstützt die Polizei unter anderem auch bei Missionen in erklärten Kriegen gegen die Bandenkriminalität.
Die Daten, die das Onlinemagazin Expediente Público kürzlich herausgab, zeigen, dass El Salvador das zentralamerikanische Land ist, das am zweitmeisten ausgibt für Verteidigung und Sicherheit. Darunter fallen unter anderem Investitionen in die Polizei und die Streitkräfte, der Kauf von intelligenten Waffensystemen und gepanzerten Transportern.
“Laut den Budgetzahlen der sogenannten CA-4 Länder [Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua] gibt es insgesamt 177.167 Mitglieder bewaffneter Streitkräfte. Darunter sind 103.962 Polizist*innen oder Personen der öffentlichen Sicherheit. Die restlichen 73.205 Personen sind Personal des Verteidigungsapparates, mehrheitlich Soldatinnen und Soldaten”, so hieß es in der Veröffentlichung.
In dem Artikel wurde aber auch der Kontrast zur Anzahl an medizinischen Personal und Lehrer*innen deutlich. Die den genannten vier Staaten zählen nur 56.971 Ärzte und Ärztinnen, deutlich weniger also als die Militärs.
In Bezug auf das gestiegene Budget El Salvadors für die Verteidigung gab La Prensa Gráfica an, dass dieses “noch nicht die finanzielle Unterstützung in Höhe von 195,8 Millionen Dollar enthält, die das Verteidigungsministerium im selben Zeitraum bekommen hat”.
Das öffentliche Dossier hob jedoch auch hervor: El Salvadors Ausgaben für die innere wie äußere Verteidigung sind so hoch wegen “unzureichender Fortschritte in Bezug auf die Transparenz des Budgets der Regierung. Das gilt besonders für staatliche Einrichtungen, die für die entsprechenden Sektoren verantwortlich sind.”
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