von Alejandro Pacheco
(Buenos Aires, 13. Dezember 2011, púlsar).- Javier Sicilia, der Anführer der Bewegung für den Frieden in Gerechtigkeit und Würde MPJD (Movimiento por la Paz con Justicia y Dignidad), hat gefordert, dass zwei Mitglieder der Bewegung, die seit dem 6. Dezember vermisst werden, lebend wieder aufgefunden werden. Bei den beiden Aktivist*innen handelt es sich um Eva Alarcón und Marcial Bautista. Sie verschwanden spurlos in Guerrero im Südosten Mexikos.
Während einer Gedenkeranstaltung am Unabhängigkeitsdenkmal Ángel de la Independencia in Mexiko-Stadt verlangte Javier Sicilia „im Namen des Schmerzes Mexikos“ von den Behörden und den Entführern, die Aktivist*innen „lebend und gesund“ wieder zurückzubringen.
Traurige Bilanz
Der Dichter und Anführer der Bewegung für den Frieden prangerte zudem an, dass seit Gründung der Gruppe vor sieben Monaten bereits drei Aktivist*innen ermordet, eine andere mit einer Feuerwaffe angegriffen und zwei weitere nun verschwinden gelassen wurden.
Der mexikanische Literat zitierte zudem eine Sprecherin des lokalen Gremiums der Bewegung für den Frieden in der nordmexikanischen Stadt Jalisco; der Sprecherin zufolge seien seit 2006 in den dortigen Registern etwa 10.000 Vermisste registriert worden.
Gewaltrate steigt weiter an
Den Zählungen des mexikanischen Wochenblattes „Zeta“ zufolge hat der von Präsident Calderon im Jahr 2006 begonnene „Krieg gegen den Drogenhandel und das organisierte Verbrechen“ während der vergangenen fünf Jahre 60.402 Todesopfer gefordert.
Wie in dem Bericht weiter erläutert wird, entspräche diese Zahl jedoch nur gut 75 Prozent aller Morde, die das Nationale Informationssystem Mexikos meldete. Die Behörde gab bekannt, dass zwischen 1. Dezember 2006 und 31. Oktober 2011 landesweit 80.107 vorsätzliche Tötungen begangen wurden. Gleichzeitig machte die Zeitung darauf aufmerksam, dass der mexikanischen Regierung die Identität von 28.025 Toten weiter unbekannt sei.
Großteil der Morde auf wenige Gebiete verteilt
„Zeta“ wies darauf hin, dass 80,5 Prozent der insgesamt 60.402 Verbrechen in den Händen von nur zwölf Gebieten lägen. Daraus ließe sich ableiten, dass 38.564 aller Morde auf neun Städte im Norden des Landes verteilt sind. Außerdem wurden 10.798 der Morde in drei Staaten Zentralmexikos begangen.
In der Ausgabe des Wochenblattes steht der Bundesstaat Chihuahua mit 12.712 Morden hinsichtlich der Mordraten des Landes an erster Stelle. Den letzten Platz belegt der nördliche Bundesstaat Coahulia mit 358 Morden.
Die Wochenzeitung stützt diese Zahlen auf den Vergleich zwischen den Informationsblättern der lokalen Behörden für öffentliche Sicherheit und den Statistiken der Staatsanwaltschaften der Bundesstaaten, die das Nationale Informationssystem bereitgestellt hat.
Verschwundene in Mexiko – ein „grauenhaftes Verbrechen“ von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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