Mapuche klagen in Den Haag chilenische Regierung an

(Rio de Janeiro, 05. Mai 2015, púlsar/telesur).- Eine Delegation der Mapuche aus der chilenischen Provinz Araucanía ist bis ins holländische Den Haag gereist, um die Nichterfüllung ihrer Forderungen und die Repression gegen indigene Völker seitens der chilenischen Regierung anzuzeigen. Die Indigenen übergaben einen Brief an die chilenische Delegation und den Kanzler Heraldo Muñoz, die sich zur Zeit in Den Haag befinden. Seit dem 4. Mai finden dort richterliche Anhörungen zwischen Bolivien und Chile statt, in denen der Streit um den Zugang zum Meer verhandelt wird.

Das Komittee der Mapuche, das aus Gemeindemitgliedern der Provinzen Bíobío und Araucanía besteht, wird von Aucán Huilcamán angeführt, dem Vorsitzenden des sogenannten Rates Aller Gebiete (Consejo de Todas las Tierras). Die Mapuche haben den Brief unmittelbar vor dem Friedenspalast überreicht, in dem der Internationale Gerichtshof seinen Sitz hat.

Einhaltung der Verträge gefordert

Aucán Huilcamán erklärte, dass man den chilenischen Staat vom Palast des Internationalen Gerichtshofes aus zu einer Erklärung auffordern werde, damit dieser die Abkommen erfülle: „Der Staat Chile kann nicht weiterhin seine internationale Verantwortung leugnen, denn die Verträge, die Chile mit den Mapuche unterzeichnet hat, sind gültig und werden vom internationalen Recht anerkannt (…). Die Mapuche sind das einzige Volk südlich von Mexiko, die einen Vertrag mit einem bestimmten Staat haben.“

Huilcamán kritisierte, dass die chilenische Regierung einerseits von Bolivien fordere, den Vertrag von 1904 zu erfüllen, der den Zugang zum Meer regelt, aber andererseits die Abkommen mit den indigenen Völkern des eigenen Landes nicht erfülle.

Einhundert Personen fanden sich vor dem Gerichtshof mit Transparenten ein, in denen Unterstützung für die Mapuche bekundet wird. Zudem haben sie eine „Internationale Konferenz über die Verträge mit den Mapuche“ organisiert, die parallel zum Prozess in Den Haag stattfindet.

 

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