Hallo und Willkommen zum onda-info 383!
In Kolumbien findet seit dem 30. Mai ein groß angelegter Streik statt. Wir berichten, was bisher passiert ist und lassen eine Sprecherin zu Wort kommen, die mit ihrem Bündnis den Streik maßgeblich mit organisiert hat.
Im Anschluss geht es nach Brasilien. Der erste Beitrag berichtet von den Folgen der Umweltkatastrophe vor sechs Monaten in Mariana, durch den Bruch eines Klärbeckens in einer Eisenmine. Danach bekommt ihr einen Einblick in verschiedene Kommunikationsprojekte des Landes, die sich für nachhaltige Kommunikationsmittel einsetzen: Hört am besten selber!
Die Musik kommt übrigens von den kubanischen Hiphopperinnen „Las Krudas Cubensi“. Die queerfeministische Gruppe tourt zur Zeit durch Deutschland. Im kommenden onda-info hört ihr bestimmt mehr darüber. Wir beginnen mit einer Nachricht über die berüchtigten Waffenhändler von Heckler & Koch.
Viel Spaß wünscht das onda-info!
Beitrag Kolumbien:
Am Montag, den 30. April hat in Kolumbien ein neuer, unbefristeter Streik der sozialen Bewegungen begonnen. Bereits am ersten Tag haben bis zu 70.000 Menschen an Streiks und Blockadeaktionen in 27 von 32 Departements im ganzen Land teilgenommen: Bäuerinnen und Bauern, Kleinproduzent*nnen, Indigene, Gewerkschaften, Afrokolumbianer*innen und Studierende. Grund für den erneuten, lang geplanten Streik sind nicht eingehaltene Versprechen der Regierung bzw. die Nichterfüllung zentraler Forderungen der sozialen Bewegungen. Diese fordern vor allem, am Friedensprozess beteiligt zu werden.
Beitrag Brasilien Mariana:
Vor einem halben Jahr begrub eine gewaltige Schlammlawine in Brasilien mehrere Dörfer unter sich. Das Klärbecken einer Eisenmine im zentralen Bundesstaat Minas Gerais war gebrochen. 19 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben. Für die Betroffenen ist es eine endlose Katastrophe. Bis heute ist der Fluss Rio Doce auf Hunderten Kilometern verseucht. Diejenigen, die ihre Dörfer verlassen mussten, hoffen auf angemessene Entschädigung. Und darauf, dass sie irgendwann wieder ein normales Leben führen können.
Beitrag Brasilien Kommunikation:
Anders als auf früheren globalen Wunschzetteln der Vereinten Nationen ist das Thema Kommunikation nicht auf der aktuellen Liste „Ziele nachhaltiger Entwicklung“ zu finden. Bloß nicht zu komplex sollte der Katalog werden. Doch ein Blick auf einige der immerhin 17 Ziele zeigt: um den Klimawandel zu stoppen, saubere Energie zu erzeugen, das Bildungssystem zu verbessern oder würdevolle Arbeitsbedingungen zu schaffen, wird es ganz ohne Kommunikation nicht gehen. Mehr noch, Themen wie soziale Ungleichheit oder der Aufbau nachhaltiger Communities haben direkt mit Medien und Telekommunikation zu tun.
Lateinamerika ist ein gutes Beispiel dafür wie schmerzlich das Thema nachhaltige Kommunikationsmittel in der UNO-Agenda fehlt. Nirgends ist der Zugang zum Internet im globalen Vergleich so teuer wie hier. Nirgends monopolisieren kommerzielle Medienriesen wie Televisa und Rede Globo so ungestört den Äther. Doch es lassen sich auch viele spannende Projekte finden, die sich erfolgreich für eine andere Kommunikation einsetzen. Wir haben uns umgeschaut auf einem Community-Medien-Treffen im Hinterland São Paulos und können schon vorab eines verraten: es muss nicht immer Radio sein…
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