IOM fordert sichere Fluchtwege nach Nordamerika

(Caracas/Genf, 2. Oktober 2023, telesur/poonal).- Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) haben im laufenden Jahr schon fast 400.000 Personen den Darién Gap zwischen Kolumbien und Panama durchquert. Viele der Migrant*innen kommen aus Kuba und Haiti, aber auch Ländern außerhalb des amerikanischen Kontinentes.

Die kürzlich angetretene neue Direktorin der UN-Organisation IOM, Amy Pope, unterstrich in ihrer ersten Pressekonferenz die Gefahr, die es bedeutet, den Darién-Urwald zu durchqueren und forderte deshalb sichere Routen für Migrant*innen auf dem Weg nach Nordamerika. Egal ob es sich um „Arbeitswege, humanitäre Korridore oder auch Familienzusammenführungen“ handele, sei es dabei notwendig, „zu garantieren, dass die Menschen, die nicht mehr an ihrem Heimatort bleiben können, einen sicheren Weg finden, woanders hin zu gehen, ohne dafür diesen so außerordentlich gefährlichen Dschungel passieren zu müssen.“

Die erste Frau an der Spitze der IOM berichtete von ihrem Besuch im Darién, dass sie dort auf Personen getroffen sei, die „ihre Heimat zurückgelassen haben, weil es dort keine Hoffnung mehr gibt: manchmal aus finanziellen Gründen, andere fliehen vor Gewalt, vor Verfolgung oder vor Fremdenfeindlichkeit.“ Und das, obwohl die Migrationsroute durch Zentralamerika der weltweit gefährlichste Landweg ist.

Verdreifachung der Zahlen seit 2021

Im Vorjahr wurden lediglich 248.000 Personen am Darién Gap registriert; 2021 waren es 133.000. Aus den seither drastisch angestiegenen Zahlen zieht Pope nun den Schluss, dass das Migrationsgeschehen sich verändert und intensiviert hat. Deshalb sei laut IOM eine regionale Zusammenarbeit zwischen den Regierungen der betroffenen Länder unbedingt notwendig, um auf die humanitäre Notlage der tausenden Migrant*innen zu reagieren sowie langfristig gemeinsame Lösungen zu finden, um die Ursachen dieser Migrationsflüsse zu bekämpfen. Denn die Herausforderungen, die die Migration mit sich bringt, seien zu groß, als dass ein einzelnes Land aus dem amerikanischen Kontinent sie alleine bewältigen könnte.

Mit Blick auf die Regierung Mexikos stellte Pope fest, dass dieses Land „den Druck von tausenden Migrant*innen spürt“, da es ein Brennpunkt für die Migrationsbewegungen sei. Deshalb schlug sie als mögliche Lösung vor, ein „Amt für Sichere Mobilität“ zu kreieren, welches die Reise der Menschenmassen erleichtern solle: „Die mexikanische Regierung ist daran interessiert, ein solches Konzept zu entwickeln, um sicherzustellen, dass die Migrant*innen besser geschützt werden und sich über ihre Arbeitsmöglichkeiten und Neuansiedelung in den Vereinigten Staaten, Kanada, anderen lateinamerikanischen Ländern oder sogar Europa informieren können“, unterstrich die IOM-Direktorin.

Übersetzung: Miriam Blaimer

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