Pride Parade in São Paulo

(Recife, 12. Juni 2023, brasil de fato).- Die 27. Ausgabe der LGBTIQ+ Pride Parade lockte am Sonntag, den 11. in São Paulo viele Besucher*innen an. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto „Sozialpolitik für LGBT+; Wir wollen alles, nicht nur die Hälfte“ und fordert die Einbeziehung dieser Bevölkerungsgruppe in öffentliche Versorgungssysteme wie das einheitliche Sozialhilfesystem (SUAS).

Bei der Veranstaltung gab es Buhrufe für den ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro (Liberale Partei). Ze Gotinha (einer Ikone der Impfung im Land) war in einem der Paradewagen und auch der Minister für Menschenrechte und Bürgerangelegenheiten, Silvio Almeida, nahm teil.

In einem Manifest forderte die Organisation der Parade eine Verbesserung des Sozialhilfesystems und die Einbeziehung von LGBT+-Familien in die wichtigsten Sozialprogramme der brasilianischen Regierung.

„Die meisten ihrer Pläne, Programme, Projekte und Leistungen richten sich verdeckt an Cisgender- und heterosexuelle Familien und Einzelpersonen. Diese Verzerrungen werden deutlich, wenn wir versuchen, an diesen Programmen teilzunehmen, die Anforderungen haben, die für LGBT+-Personen fast immer unerreichbar sind. Es gibt keinen speziellen Blick auf die LGBT+-Gemeinschaft, die in einem Land überlebt, das ihr Lebensweise verletzt“, so das Manifest.

„Wir müssen stolz darauf sein, wer wir sind“

Symmy Larrat, Staatssekretärin für die Förderung und Verteidigung der Rechte der LGBTIQ*-Menschen, argumentierte, dass die Bundesregierung besser auf die Forderungen der Bewegung reagieren sollte. „Die Parade ist der Moment, in dem wir auf die Straße gehen, um gegen ein Narrativ zu kämpfen, das uns umbringt, das besagt, dass wir uns schämen müssen, weil wir sind, wie wir sind. Deshalb ist die Erzählung der Pride wichtig. Wir müssen stolz darauf sein, wer wir sind“, sagte sie während eines Interviews mit Agência Brasil.

Der Minister für Menschenrechte, Silvio Almeida, nahm an der Eröffnung der Veranstaltung teil und hinterließ eine Botschaft über die Bedeutung des Staates bei der Förderung der Rechte der LGBTIQ*-Bevölkerung.

„Alle Personen hier sollten sehr stolz sein, am Leben zu sein, trotz einer Welt, die sie angreift. Nach all den Jahren, die wir gelebt haben, stehen wir an einem Wendepunkt. Was hier gefordert wird, ist kein Gefallen, es ist eine Pflicht des brasilianischen Staates, und ich bin hier als Vertreter der Regierung. Es ist die Pflicht des Staates, sich um die Gesundheit zu kümmern, die Bildung zu garantieren und dafür zu sorgen, dass alle Menschen Zugang zu Beschäftigung und Einkommen in Würde haben“, sagte der Minister in seiner Rede.

Die festliche Atmosphäre herrschte während der gesamten Veranstaltung. Die Parade versammelte sich um 10 Uhr auf der Avenida Paulista und ging zum Roosevelt-Platz im Stadtzentrum. Insgesamt gab es 19 Mottowägen. Persönlichkeiten wie Pablo Vittar und Daniella Mercury gaben der Party Schwung. Die Organisation hofften im Vorfeld, insgesamt vier Millionen Menschen zusammenbringen zu können.

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