von Karina Escalona
(Lima, 29. September 2014, semlac).- Diana Maldonado und Maribel Serrano waren eine der ersten gleichgeschlechtlichen Paare in Ecuador, die seit dem 15. September ihre Lebenspartnerschaften beim Personenstandsregister melden und eintragen lassen können, damit diese im Ausweisdokument vermerkt wird.
Nachdem man jahrelang um diese Anerkennung gekämpft hat, geht diese Errungenschaft auf die soziale Bewegung zurück, die mit Unterstützung öffentlicher Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen wichtige Aktionen in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter bewerkstelligt.
Seit 2008 ist die Rechtsfigur der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in der Verfassung dieser Andennation mitaufgenommen – aber erst jetzt ist es möglich, diesen Status als Zivilstand im Ausweisdokument anzugeben. Vor dieser Anerkennung haben sich Vertreter*innen der LGBT-Community mit dem Präsidenten Rafael Correa getroffen, was den Erklärungen Maldonados gegenüber der Nachrichtenagentur ANDES zufolge zeigt, dass der politische Wille bei diesem Fortschritt eine sehr große Rolle gespielt hat.
Diese Maßnahme spiegelt die Zunahme gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in Ecuador wider – einem Land, welches geprägt ist durch eine konservative und patriachale Kultur, sich aber nach und nach öffnet gegenüber den immer eindeutigeren Veränderungen, die aus der Geschlechterperspektive heraus zu beobachten sind. Die Schulung von Personen, die im gesetzgeberischen Bereich arbeiten; Projekte zur öffentlichen Sicherheit; Empowerment-Strategien zur Förderung von Bildung und regulärer Beschäftigung von Frauen, sowie eine nationale Politik zum Schutz der Frauenrechte gehören zu den Fortschritten, die vor kurzem in diesem Sinne erzielt wurden.
Forderung nach gleichberechtigter Ehe besteht weiter
Obwohl die jetzt erreichte Anerkennung und Erfassung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft im Personenstandsregister, die gleiche Rechte und Pflichten zugesteht, ein Erfolg in Ecuador ist, geht der Kampf um die gleichberechtigende Ehe weiter. Sie würde gleichgeschlechtlichen Paaren die Möglichkeit der Adoption einräumen, und sie davon befreien, zwei Jahre des Zusammenlebens nachzuweisen, um die Partnerschaft rechtsgültig zu machen.
Laut Diana Maldonado ebnet die Eintragung ihrer Partnerschaftsbeziehung als Zivilstand und die Erfassung desselbigen in dem Ausweisdokument den Weg, um für dessen Akzeptanz und anderen Forderungen weiter zu kämpfen, wie die Mitaufführung des Geschlechts auf dem Ausweisdokument unabhängig von der natürlichen Eigenschaft der Person. Seit mehr als einem Jahr haben Pamela Troya und Gabriela Correa die Kampagne “Gleichberechtigende Eheschließung: gleiche Rechte mit gleichem Namen” (“Matrimonio civil igualitario: los mismos derechos con los mismos nombres”) gestartet. Ziel der Kampagne ist die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Ecuador, so wie dies zuletzt in Uruguay, Brasilien und Argentinien geschehen ist.
Gleichgeschlechtliche Partnerschaften werden anerkannt von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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