(Bogotá. 25. November 2024, colombia informa).- Am 25. November 1960 wurden die Schwestern Patria, Minerva und María Teresa Mirabal in der Dominikanischen Republik durch die Diktatur von Rafael Leónidas Trujillo ermordet. Ihr gewaltsamer Tod wurde zu einem weiteren Grund, jede Form von Gewalt gegen Frauen weltweit abzulehnen.
Die Schwestern Mirabal stammten aus dem ländlichen Dorf Ojo de Agua in der Gemeinde Salcedo im Norden der Dominikanischen Republik. Sie waren die Töchter des Händlers und Landbesitzers Enrique Mirabal Fernández und von Mercedes Reyes Camilo.
Als der Diktator Rafael Leónidas Trujillo 1930 an die Macht kam, verlor die Familie Mirabal alles. In den mehr als 30 Jahren des Trujillo-Regimes wurden Tausende von Menschen in der Dominikanischen Republik gefoltert, verschwanden und wurden ermordet.
Die Kämpfe der Mirabals
In sehr jungen Jahren schlossen sich Minerva, María Teresa und Patria einer klandestinen Oppositionsgruppe namens Movimiento Revolucionario 14 de Junio (14J) an.
Sie führten verschiedene aufständische Aktionen durch, um gegen die blutrünstige Diktatur von Trujillo zu kämpfen, der auch als Sexualverbrecher und Pädophiler bekannt war und dessen Schergen ihm Minderjährige brachten.
Die Schmetterlinge
„Las Mariposas“, die Schmetterlinge, war der Spitzname der Mirabal-Frauen in ihrem Kampf gegen die Diktatur. Ihre Tätigkeit inspirierte Tausende dominikanischer Frauen und Männer, den gleichen Kampf zu führen. Verschiedene konspirative Aktionen des Widerstandes gegen die Diktatur wurden jedoch aufgedeckt, was 1960 zur Verhaftung der Schwestern Minerva, Patria und Marí durch die Streitkräfte des Diktators führte.
Die drei Frauen wurden mehrfach von Männern Trujillos, der Armee und der dominikanischen Polizei gefoltert und vergewaltigt. Auch die Ehemänner der Schwestern wurden gefoltert und inhaftiert. Am 18. Mai 1960 wurden die Schwestern Mirabal und ihre Ehemänner vor Gericht gestellt und wegen „Angriffen auf die Sicherheit des Staates“ zu drei Jahren Haft verurteilt.
Jedoch blieben sie nicht lange im Gefängnis. Auf direkten Befehl von Rafael Leónidas Trujillo wurden sie aus zwei Gründen freigelassen: Er wollte sich gegenüber der nationalen und internationalen Gemeinschaft großzügig zeigen und zugleich die Schikanen und Anfeindungen gegen Las Mariposas fortsetzen. Dies war eine gängige Praxis des Diktators gegen Personen, die er als Gegner*innen betrachtete.
Die Ermordung der Mirabal-Schwestern
Aufgrund des damaligen internationalen Drucks auf das diskreditierte Trujillo-Regime, zu dem auch das Attentat auf den damaligen Präsidenten Venezuelas, Rómulo Betancourt, und die Fortsetzung des Kampfes der Mirabal-Schwestern gehörten, befahl der Diktator dem General Pupo Román, die Schwestern Patria, Minerva und María Teresa Mirabal zu ermorden. Am 25. November 1960 wurden sie von Agenten des Militärischen Nachrichtendienstes (SIM), der Geheimpolizei von Trujillo, ermordet, nachdem sie zuvor ihre Ehemänner im Gefängnis besucht hatten.
Nach dieser Gräueltat zeigte die dominikanische Bevölkerung ihre Unterstützung für die Mirabals und ihre Ideale, was dazu führte, dass sich die Bevölkerung der Situation, in der sich ihr Land durch den Diktator befand, zunehmend bewusst wurde. Rafael Leónidas Trujillo regierte die Dominikanische Republik bis zum 30. Mai 1961, dem Tag, an dem er von der Central Intelligence Agency (CIA) der USA ermordet wurde.
Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
1981 begannen Tausende von Frauen, dieses Ereignisses zu gedenken, um über das Geschehene hinaus für eine ebenso gerechte Sache wie Las Mariposas zu kämpfen: die Beseitigung aller Formen von Gewalt gegen Frauen in der Welt. Seit 1999 haben die Vereinten Nationen (UN) mit der Resolution 54/134 vom 17. Dezember 1999 das Gedenken an Las Mariposas aufgegriffen.
Während der Zeit der Mirabals und bereits davor haben sich viele Frauen im Kampf gegen Ungerechtigkeit in allen Teilen der Welt hervorgetan. Das patriarchalische System betrachtet dieses Aufbegehren als Verbrechen und wendet eine besondere Form der Gewalt gegen weibliche Anführerinnen und Kämpferinnen an: den politischen Frauenmord oder Feminizid.
In Kolumbien ist dies leider eine alltägliche Realität, die sich in der hohen Zahl von weiblichen Führungspersönlichkeiten, Menschenrechtsverteidigerinnen und ehemaligen FARC-Kämpferinnen ausdrückt, die ermordet werden – nicht nur weil sie Frauen sind, sondern auch weil sie anders denken und ein würdiges Leben für ihre Gemeinschaften anstreben.
Angesichts dessen erhebt sich jeden Tag die berechtigte feministische Wut und lehrt uns, dass es richtig und notwendig ist, dass wir uns umeinander kümmern.
Übersetzung: Deborah Schmiedel
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