Aktivist*innen verurteilen Gewalt gegen Frauen nach Mord an Lokalpolitikerin

Gewalt gegen Frauen
Ni una menos. Foto: Magalí Iglesias via flickr, CC BY-NC-ND 2.0.

(Oaxaca de Juárez, 29. Dezember 2024, Amerika21).- Die ehemalige Gemeindepräsidentin von Mesones Hidalgo, Patricia Mayoli Miguel Rojas, ist tot. Sie wurde am 26. Dezember in ihrem Eisenwarenladen in Oaxaca ermordet.

Nach Angaben der Behörden drangen Unbekannte um acht Uhr morgens in ihr Geschäft ein und töteten sie mit mehreren Schüssen. Die Staatsanwaltschaft gab in einer Mitteilung auf ihren Sozialen Netzwerken bekannt, dass bei den Ermittlungen kontextbezogene Analysen durchgeführt würden „um die Risikofaktoren im Umfeld des Opfers zu berücksichtigen“.

Die parteilose Patricia Mayoli regierte die kleine Ortschaft mit 4.400 Einwohnern von 2014 bis 2016. Ihre Amtszeit galt als historisch, da zum ersten Mal eine Frau das in der Region Mixteca gelegene Mesones Hidalgo regierte. Dabei kämpfte sie auch gegen den Machismus in ihrer Gemeinde. Zu Beginn ihrer Amtszeit prangerte sie an, dass Samuel Nicolás, ihr politischer Gegner von der sozialen Organisation „Bewegung für vereinigten Kampf Triqui“, sie an der Amtsausführung hindere. Die Triqui sind eine indigene Volksgruppe im Nordosten von Oaxaca.

In den letzten Jahren widmete sich Mayoli gemeinnützigen Tätigkeiten und gründete ihre Stiftung „Ayudar es Posible“ (Hilfe ist möglich), die unter anderem krebskranke Frauen unterstützt.

Aktivist*innen aus feministischen Organisationen forderten Gerechtigkeit für diesen neuen Mord an einer Frau. Auch die Parlamentarierin Aracely Cruz verurteilte diesen Frauenmord: „Für die Frauen sollte die Politik nicht ein dorniger Weg voller Kugeln, Blut und Tod sein. Patricia Mayola Miguel Rojas war eine mixtekische Frau, eine Aktivistin und Verfechterin der Menschenrechte von Kindern und Frauen“, betonte sie auf dem Netzwerk X.
Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation „GesMujer“ wurden im laufenden Jahr bisher 93 Frauen im Bundesstaat Oaxaca ermordet. 2023 registrierte die feministische Organisation insgesamt 95 Morde an Frauen, wobei die Behörden nur in 38 Fällen eine Untersuchung wegen möglichem Femizid in die Wege leiteten.
Angesichts dieser Situation äußerte GesMujer „tiefe Besorgnis“ über die anhaltende Gewalt gegen Frauen in diesem südlichen Bundesstaat Mexikos.

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