250 Familien in Mexico D.F. geräumt

von Alejandro Pacheco

(Rio de Janeiro, 04. Januar 2011, púlsar).- Geschützt von Zäunen und von Spezialeinheiten der Polizei begannen Bautrupps am Samstag, den 1. Januar mit der Einebnung von mindestens 52 Gründstücken im Viertel „La Malinche“. Der Abriss im Süden der mexikanischen Hauptstadt dient dem Bau einer gebührenpflichtigen Autobahn.

Einer der Bewohner*innen, Rafael Martínez kritisierte, dass für das Projekt 60.000 Bäume gefällt werden könnten. Dabei handelt es sich um einen Wald, der sich 500 Meter von dem Wohngebiet entfernt befindet. Martínez, gleichzeitig Sprecher des Bündnisses gegen die Westtangente (Frente Amplio Contra la Supervía Poniente) betonte, der Grünzug sei sei wichtig, um den Grundwasserspiegel zu halten und die Luft der mexikanischen Metropole zu reinigen.

Beginn der Straßenprivatisierung

Mit der polizeilichen Abriegelung des Gebietes, in dem 1.200 Menschen lebten, beginne bereits die Privatisierung des Verkehrsweges, so Martínez. Daher würden sie weiterhin versuchen, den Bau der Trasse zu verhindern. Die Proteste hatten einen Baustopp seit Juli 2010 bewirkt.

Die Gemeinde hofft nun auf die Menschenrechtskommission des Hauptstadtdistrikts. Sie soll eine Empfehlung abgeben, welche die Behörden zwingen soll, den Bau der Autobahn zu stoppen. Die Bewohner*innen schließen auch nicht aus, die Interamerikanische Menschenrechtskommission anzurufen, um die von ihnen als „Ökozid“ bezeichneten Vorgänge anzuzeigen.

Das Bündnis hat den Bürgermeister der Hauptstadt, Marcelo Ebrard aufgefordert, einen runden Tisch zur Lösung des Konflikts einzurichten. 200 Bewohner*innen wollen zudem im Viertel San Jeronimo in der Nähe des geplanten Baugebietes auf die Straße gehen, um die gegen sie gerichteten Repressalien anzuprangern.

(Foto: Astrid Schäfers)

(Siehe auch den hörenswerten Radiobeitrag bei onda zum Thema: http://www.npla.de/de/onda/content/1123)

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