(Rio de Janeiro, 04. April 2012, púlsar).- Am 2. April hat die Polizei eine Razzia in einer Mapuche-Gemeinde im Süden Chiles durchgeführt. Bei der Operation in der Gemeinde Wente Winkul Mapu in der Nähe der Stadt Ercilla, Region Araucanía starb ein Polizist.
Der Grund für die Durchsuchung war die Suche nach Beweisen für “einen Mordversuch an einem Polizisten”. Zudem sollte die “gewaltsame Besetzung” eines Geländes im Oktober 2011 untersucht werden.
Wie die chilenischen Behörden mitteilten, starb Hugo Albornoz während der Polizeioperation an einer Schussverletzung. Er war Sergeant der Militärpolizei Carabineros und Mitglied der Spezialeinheit GOPE.
Konflikt verschärft sich
Indigene und religiöse Vertreter*innen in Chile kritisierten die gewaltsame Durchsuchung. Damit würde der Mapuche-Konflikt weiter angeheizt. Daniel Melinao, Sprecher der Mapuche-Gemeinde erklärte, 200 Polizisten wären an der Durchsuchung beteiligt gewesen. Dabei seien zwei Frauen, Albertina Melinao und Juana Montoya verhaftet worden.
Nach dem Tod des Polizisten betonte Daniel Melinao, die Regierung würde versuchen, die Mapuche in den Tod des Polizisten zu verwickeln: “Wir haben keine Ahnung, wo diese Kugel herkam, aber als Gemeinde sehen wir das gelassen, obwohl auch wir wegen dieser Situation beunruhigt sind.”
“Übertriebene Gewaltanwendung”
Der Jeuitenpriester Pablo Castro kritisierte das Vorgehen des Spezialkommandos der Carabineros als ‘unerträglich’. Es gebe eine “übertriebene Gewaltanwendung gegen die Mapuche-Gemeinden”, vor allem in der chilenischen Region Araucanía.
Nach Angaben chilenischer Menschenrechtsgruppen sind in den vergangenen zehn Jahren etwa zehn Mapuche wegen übermäßiger Gewaltanwendung seitens der Polizei ums Leben gekommen.
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