(Rio de Janeiro, 16. März 2011, púlsar).- Ein chilenisches Gericht hat Ende Februar vier Mapuche wegen „Angriffs auf die Staatsgewalt“ verurteilt. Die Anklagepunkte wegen Terrorismus hingegen wurden fallen gelassen. Die Mapuche Héctor Llaitul, Ramón Llanquileo, José Huenuche und Jonhatan Huillical wurden wegen eines Angriffs auf den Staatsanwalt Mario Elgueta verurteilt.
Weitere 17 Gemeindemitglieder wurden freigesprochen, die sich wegen Auseinandersetzungen vom Oktober 2008 verantworten mussten. Damals hatte der Staatsanwalt gemeinsam mit der Polizei die Mapuche-Gemeinde im Bezirk Puerto Choque durchsucht.
Freispuch für 14 Anführer
Dasselbe Gericht hat 14 Anführer der Mapuche freigesprochen, die angeklagt waren, Feuer im Seegebiet von Lleu Lleu gelegt zu haben. Die Gemeindemitglieder hatten über zwei Jahre in Untersuchungshaft verbracht und wurden nach dem Urteil sofort freigelassen.
Eines der freigesprochenen Gemeindemitglieder ist Norberto Parra. Da das Gericht alle gegen ihn erhobenen Anklagepunkte fallen lassen musste, ist für Parra klar, dass es sich um ein Konstrukt gehandelt habe. Da er kein Verbrechen begangen habe, könne er sich nun „stolz und mit erhobenen Haupt bewegen.“ Das Urteil habe den Versuch der Kläger vereitelt, die Angeklagten als Mitglieder einer terroristischen Vereinigung zu verurteilen.
Die Sprecherin der Verhafteten, Natividad Llanquileo, wertete das Urteil dennoch als politisch motiviert. „Die vier Verurteilten sind die Anführer des Dachverbandes Arauco Malleco CAM (Coordinadora Arauco Malleco), daher ist klar, dass es sich um eine politische Verfolgung handelt“, unterstrich die Sprecherin.
Vier Mapuche verurteilt von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
Schreibe einen Kommentar