(Rio de Janeiro, 11. Februar 2011, púlsar).- Im Rahmen des 10. Weltsozialforums in Dakar, Senegal, das gerade zu Ende gegangen ist, prangerte die internationale Organisation Vía Campesina den Kauf großer Flächen Land durch ausländische Unternehmen in Afrika und Brasilien an. Laut Ibrahim Coulibary, einem Mitglied der Organisation, gehören in Brasilien vier Millionen Hektar Anbaufläche ausländischen Firmen; in Mali beträfe dies 700 Hektar Rieselfelder. Uganda habe Ägypten zwei Prozent seines Gebietes für den Getreideanbau überlassen. Coulibary fügte hinzu, daß Südkorea 1,3 Millionen Hektar Land in Madagaskar und Saudi-Arabien 200.000 Hektar Land in Senegal besitze.
Für den Vertreter von Via Campesina sei „dieses Phänomen extrem schwerwiegend“, da diese groß angelegte Nutzung die Beschäftigung und den Lebensstandard der Kleinbauern zerstöre. „Den Staaten muss bewusst sein, dass es nötig ist, den Markt zu regulieren und die Nahrungsmittelversorgung des Landes zu sichern“, betonte Coulibary. „Würde man den Bauern und Bäuerinnen Vertrauen beibringen, wäre Afrika nicht der Kontinent des Hungers.“, fügte er hinzu. Daher sei es nötig, „den Politikern zu sagen, daß die familiäre Landwirtschaft unterstützt werden muss.“
Das Weltsozialforum begann am Montag, den 7. Februar und dauerte sechs Tage. Dort fanden sich Organisationen und soziale Bewegungen aus 123 Ländern zusammen. Das zehnte Weltsozialforum sieht sich als einen offenen Raum, wo „sich all jene versammeln und ihr Denken voranbringen, die dem Neoliberalismus und einer Welt abgeneigt sind, die vom Kapital oder jeglichem Imperialismus beherrscht wird.“
(Weltsozialforum Dakar. Foto: Flickr)
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