(Havanna, 31. Mai 2010, prensa latina).- Mehrere belizische Verbände forderten ihre Regierung am 31. Mai auf, die Ölförderung in den nationalen Gewässern zu verbieten. Grund ist eine mögliche Gefährdung des Korallenriffs vor der Küste des Landes. Das Riff ist, nach dem Great Barrier Reef vor Australien, das zweitgrößte der Welt.
In Briefen an den Premierminister Dean Barrow protestierten Gruppen wie „Healthy Reef“, der Verband der Schutzgebietsbehörden (Asociación de Organizaciones Administradoras de Áreas Protegidas) und die BürgerInnenbewegung für Freiheit durch Handeln (Ciudadanos Organizados por la Libertad a través de la Acción) gegen die Erdölgewinnung vor den Küsten des Landes.
Die Aktivist*innen argumentierten, dass die Ölförderung am Meeresgrund auch eine Bedrohung für die Küstenbewohner*innen sowie für die Fischerei und den Tourismus darstelle, welcher als wichtigster Sektor der lokalen Wirtschaft die meisten ausländischen Devisen generiere.
Außerdem betonten sie, dass die Förderarbeiten vor Belize eine ähnliche Umweltkatastrophe wie die im Golf von Mexiko verursachen könnten. Dort strömen seit Wochen täglich mehrere Millionen Tonnen Rohöl ins Wasser, nachdem die Ölplattform Deepwater Horizon am 22. April explodiert und gesunken war.
Die Besorgnis der Verbände ist eine Reaktion auf die wachsende Zahl von Konzessionen, die an ausländische Unternehmen zur Förderung von Erdöl- und Erdgasvorkommen in Naturschutzgebieten wie dem riesigen Korallenriff vergeben werden, das seit 2004 zum UNESCO-Welterbe gehört. Momentan erkunden 17 Unternehmen aus verschiedenen Ländern knapp 13.000 Quadratkilometer belizischen Territoriums, wo große Erdöl- und Erdgasvorkommen vermutet werden.
Trotz aller Proteste machte der Premierminister in einer öffentlichen Erklärung deutlich, dass er die Bohrung der Förderlöcher am Meeresgrund nicht stoppen werde.
Verbände fordern Stopp der Ölförderung aus dem Meeresboden von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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