Rafael Correa als Präsident wiedergewählt

von Harald Neuber

(Darmstadt, 27. April 2009, amerika21.de).- In Ecuador ist der amtierende Präsident Rafael Correa nach Angaben des Obersten Wahlgerichtes mit rund 52 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. Das Ergebnis wurde damit im Vergleich zu ersten Daten vom Vortag leicht nach unten korrigiert. Dennoch gilt Correas Sieg als sicher. Die Wiederwahl des 46-jährigen Correa stieß in Südamerika auf positive Resonanz. Mehrere Staatschefs gratulierten dem linksgerichteten Correa noch am Wahlabend zu seinem Sieg.

Der Gewinner hatte noch am Wahlabend versprochen, seine „Bürgerrevolution“ – einen tief greifenden sozialen, wirtschaftlichen und politischen Reformprozess – fortzusetzen.

In einer öffentlichen Erklärung sprach am Sonntagabend bereits der venezolanischen Präsident Hugo Chávez seinem Amtskollegen aus Ecuador Glückwünsche aus. Correas deutlicher Wahlsieg habe den Weg zu einer „demokratischen Neugründung“ dieses Landes „auf friedlichem Weg“ geebnet.

Bis Ende Mai will Chávez in Ecuador mit seinem Amtskollegen zusammenkommen. Dann würden beide eine Intensivierung der bilateralen Zusammenarbeit besprechen. Dies betreffe nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Frage der Energiesicherheit sowie politische und kulturelle Angelegenheiten.

In Asunción hatten die Präsidenten von Paraguay und Bolivien, Fernando Lugo und Evo Morales, die Wiederwahl Rafael Correas und seine ersten Stellungnahmen live im Fernsehen verfolgt. Morales hielt sich in Paraguay zu bilateralen Gesprächen auf. Beide Staatschefs begrüßten die Wiederwahl Correas.

Ebenso wie der ecuadorianische Präsident gehören Lugo und Morales dem linksgerichteten Lager an. Bolivien ist zudem Mitglied in dem anti-neoliberalen Staatenbund Bolivarische Alternative für Amerika (ALBA). Ecuador hat bislang einen Beobachterstatus in der ALBA inne. Nach dem Wahlsieg Correas ist ein Beitritt seines Landes in die linksgerichtete Länderallianz wahrscheinlicher.

Nach Angaben der Botschaft der Republik Ecuador in Berlin erhält Präsident Rafael Correa auch in Deutschland massiven Zuspruch. 60,02 Prozent der Stimmen von ecuadorianischen Bürgern in Deutschland entfielen auf den Staatschef. Abgegeben werden konnten die Stimmen in den diplomatischen Vertretungen des südamerikanischen Staates in Berlin und Hamburg.

In beiden Wahlstätten sei die Abstimmung „in völliger Normalität“ abgewickelt worden, erklärt der Pressebeauftragte der ecuadorianischen Botschaft in Berlin, Sebastián Mera, in einem Kommunique.

Auf Lucio Gutiérrez entfielen nur 8,78 Prozent der in Deutschland angegebenen Stimmen. Der Kandidat Alvaro Noboa erhielt 13,51 Prozent, die Politikerin Martha Roldós 12,51 Prozent.

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