(Lima, 13. Mai 2009, noticias aliadas).- Das brasilianische Unternehmen Yaguareté Porâ hat beim paraguayischen Umweltministerium erneut eine Lizenz beantragt, um Viehzucht in einem Gebiet im Westen des Landes zu betreiben, in dem Indígenas der Ayoreo-Totobiegosode in Isolation leben.
In einem am 5. Mai veröffentlichten Bericht forderte Survival, eine internationale Organisation zum Schutz der Indígenas, die paraguayischen Behörden auf, das Gesuch abzulehnen.
„Die beantragte Lizenz zu vergeben, würde die in der UN-Erklärung für indigene Völker verankerten Rechte der Totobiegosode verletzen und auch gegen internationales Recht verstoßen. Die Lizenzvergabe könnte leicht zur Auslöschung der Totobiegosode führen“, so Stephen Corry, Leiter von Survival.
Das Unternehmen Yaguareté Porâ ist Eigentümer dieser Gebiete. Trotzdem wurde dem Unternehmen im vergangenen Jahr vom Umweltministerium die Lizenz zur Nutzung entzogen, nachdem im September Satellitenaufnahmen veröffentlicht worden waren, die eine Zerstörung des Waldes belegten. Laut der paraguayischen Nichtregierungsorganisation „Menschen, Umwelt und Land“ GAT (Organización Gente Ambiente y Territorio), holzte die Firma Yaguareté Porâ mehr als die jährlich erlaubte Menge an Bäumen ab.
„Die Präsenz der Totobiegosode ist der Beweis dafür, dass dieses Gebiet ihre Heimat war und ist. Daher stellt das Eindringen in dieses Territorium durch ein Unternehmen, das den Wald und damit den Lebensraum dieser Menschen zerstört, eine Aggression und widerrechtliche Aneignung von Eigentums dieses indigenen Volkes dar“, so die Organisation GAT.
Nach Angaben von GAT wird das besagte Gebiet noch von einem weiteren brasilianischen Unternehmen zerstört: River Plate ist dabei, das Territorium in Weideflächen für die Viehzucht umzuwandeln.
Selbst wenn die Firma Yaguareté angekündigt hat, ein Naturschutzgebiet in einem kleinen Teil der Wälder einzurichten, bedeutet dies für die Organisation Survival nichts weiter als „eine peinliche Ablenkung vom geplanten Raubbau. Der Vorschlag der Firma Yaguareté Porâ, ein Drittel ihres Gebiets als privates „Reservat“ zu erhalten, zielt deutlich darauf ab die Tatsache verschleiern, dass die anderen zwei Drittel des Gebietes – ungefähr 500 km² – zerstört werden sollen. Dieses Vorhaben stellt eine der größten Bedrohungen für die isoliert lebenden Indígenas dar“, so der Leiter der Organisation Survival, Corry.
Laut Survival wurden einige Indígenas der Totobiegosode schon über das Vorhaben der Unternehmen informiert. Sie fordern nun den Rechtstitel für ein Gebiet von 5,500 km².
Neuer Antrag auf Genehmigung von Viehzucht bedroht Leben von Indígenas in selbstgewählter Isolation von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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