(Darmstadt, 03. August 2010, amerika21.de).- Der ehemalige honduranische Diktator Roberto Micheletti und der Exoberbefehlshaber der Streitkräfte, Romeo Vásquez Velásquez, wurden Ende Juli vor der honduranischen Sonderstaatsanwaltschaft für Menschenrechte wegen Mordes, Folter und illegaler Verhaftungen angezeigt.
Die Anzeige wurde vom Zentrum für Untersuchung und Förderung der Menschenrechte in Honduras CIPRODEH (Centro de Investigación y Promoción de los Derechos Humanos en Honduras), der Bewegung für Würde und Gerechtigkeit MADJ (Movimiento Amplio por la Dignidad y la Justicia) sowie einer religiösen Gruppierung eingereicht.
Die Kläger bezichtigen Micheletti und Vásquez Velásquez des Mordes, der Folter bzw. illegalen Verhaftung in 349 Fällen bei Erwachsenen und weiteren 43 bei Minderjährigen. Die Delikte wurden nach Angaben der Kläger im Juli 2009 im Departement El Paraíso verzeichnet, unmittelbar nach dem Putsch gegen die Regierung von Präsident Manuel Zelaya.
Die Anzeige richtet sich auch gegen die führenden Generäle Luis Javier Prince, Miguel Ángel García, Juan Pablo Rodríguez und Venancio Cervantes, sowie den Exverteidigungsminister Adolfo Leonel Sevilla, und den ehemaligen Sicherheitsminister der Regierung, Jorge Rodas Gomero.
Die Organisationen beantragten Haftbefehle gegen die Beschuldigten. Der Direktor von CIPRODEH, Wilfredo Méndez, begündete die Anzeige mit „systematischen und zahlreichen Menschenrechtsverletzungen“ während der Ausgangssperren, die von dem Putschregime im Departement El Paraíso verhängt wurden.
Micheletti stand dem De-facto-Regime vor, das nach dem von General Vásquez Velásquez durchgeführten Putsch in Honduras eingesetzt wurde. Die honduranische Sonderstaatsanwaltschaft für Menschenrechte hat sich zu der Klage bislang nicht geäußert.
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