(Buenos Aires, 17. August 2012, púlsar).- Die Zahl der Indigenen in Brasilien ist in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich gewachsen. Seit 1991 nahm die indigene Bevölkerung um 205 Prozent zu, wie aus Daten des Brasilianischen Instituts für Geographie und Statistik IBGE (Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística) hervorgeht.
Die insgesamt 896.900 Indigenen – etwa 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung Brasiliens von knapp 200 Millionen Menschen – verteilen sich auf 305 verschiedene Ethnien. Diese sprechen 274 indigene Sprachen. Fast zwei Drittel der Indigenen, 63,8 Prozent, leben in ländlichen Räumen. Damit hat sich gegenüber dem Jahr 2000 ein interessanter Wandel vollzogen: Seinerzeit lebten 52 Prozent der Indigenen in Städten.
Nur 13 Prozent sprechen nicht Portugiesisch
Zum Stichtag 31. Dezember 2010 lebten 57,7 Prozent der Indigenen in 505 von der brasilianischen Regierung anerkannten Gebieten. Diese machen insgesamt 12,5 Prozent der Landesfläche von 8,5 Millionen km² aus, Brasilien ist der fünfgrößte Staat der Erde. Überwiegend befinden die indigenen Gebiete sich in der Region Nord, die mit 342.000 Indigenen auch die bevölkerungsreichste ist.
In der Region Südosten mit den Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro leben 84 Prozent der 99.000 Indigenen außerhalb von Stammesgebieten. Den Daten zufolge sprechen 37,4 Prozent der Indigenen im Alter von über fünf Jahren indigene Sprachen, trotz langjährigen Kontakts mit Nicht-Indigenen. Lediglich 120.000 Indigene, etwa 13 Prozent, sprechen nicht Portugiesisch. Isoliert lebende Indigene wurden vom IBGE nicht befragt, daher gibt der Zensus über sie keinen Aufschluss.
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