Dach über dem Kopf

(Montevideo, 18. Juli 2011, la diaria).- Ende dieses Jahres wird die kubanische Regierung neue Richtlinien zum Eigentum erlassen, die den An- und Verkauf und die Vermietung von Wohnungen erleichtern sollen.

 

 

 

 

 

Zurzeit haben am Erwerb einer Wohnung Interessierte lediglich die Möglichkeit, diese zu erben, sie per Wohnungstausch zu erhalten oder eine staatliche Bauerlaubnis zu bekommen. Eine weitere Option ist der Schwarzmarkt, den die Regierung zwar bekämpft, der jedoch weiterhin besteht. Der An- und Verkauf von Wohnungen wurde 1960 verboten, und der Wohnungstausch dauert – hauptsächlich aufgrund der damit verbundenen Bürokratie – sehr lange.

Kauf und Verkauf werden erlaubt

Wie die BBC berichtet, treffen sich jeden Samstagmorgen tauschwillige Kubaner*innen auf der Fußgängerzone des Paseo del Prado im Zentrum von Havanna, wo sie mit Schildern auf ihre jeweiligen Angebote bzw. Gesuche hinweisen. Mit dem neuen Gesetz soll es möglich sein, unter Bezahlung der Differenz, Wohnungen zu kaufen, zu verkaufen sowie zu tauschen. Zudem soll der Einfluss des Staates auf diese Geschäfte zurückgefahren werden.

Wie die Nachrichtenagentur EFE berichtete, erkennt die kubanische Regierung das Fehlen von rund 600.000 Wohnungen an, was zum Teil auf die Schäden durch die drei Hurrikane im Jahr 2008 zurückzuführen sei. Darüber hinaus sei etwa die Hälfte aller Wohnungen auf der Insel in einem sehr schlechten Zustand.

In Havanna, wo etwa ein Fünftel der Bevölkerung lebt, sind viele Wohnungen erweitert worden, damit mehr Menschen darin wohnen können als ursprünglich geplant. Außerdem ist es üblich, dass verschiedene Generationen derselben Familie sich eine Wohnung teilen.

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