(Mexiko-Stadt, 25. Mai 2020, npla).- Nach einer Untersuchung des Mexikanischen Bündnisses gegen das Fracking wird in Mexiko trotz anderslautender Regierungsversprechen möglicherweise weiterhin diese Form der Öl- und Gasförderung praktiziert. Das vor wenigen Tagen veröffentlichte 35-seitige Dokument verweist auf verschiedene Unterlagen und Auskünfte der Nationalkommission für fossile Brennstoffe (CNH), des staatlichen Ölkonzerns Pemex und des Finanzministeriums.
Demnach sollen zumindest Probebohrungen mit der Frackingtechnik auch unter der neuen Regierung erlaubt werden. Dies legt unter anderem eine Auskunft der CNH von Oktober 2019 nahe. Demnach gab es im Februar und Juni 2019 fünf Genehmigungen für Pemex, „nicht-konventionelle“ Ölvorkommen zu explorieren. Drei unter der Vorgängeradministration genehmigte Bohrbrunnen, bei denen die Frackingtechnik angewendet wird, sind nach den Recherchen des Bündnis wahrscheinlich weiterhin in Betrieb.
Präsident Andrés Manuel López Obrador reagierte auf das Dokument und erklärte am 19. Mai auf seiner morgendlichen Pressekonferenz, das Frackingverbot gelte weiterhin. López Obrador hatte dies unter dem Punkt Nr. 75 seines 100-Punkte-Programms erwähnt. Das Programm las er zu seinem Amtsantritt am 1. Dezember 2018 öffentlich vor. Gesetzlich ist das Frackingverbot jedoch bis heute nicht festgeklopft worden. Das Mexikanische Bündnis gegen das Fracking begrüßte das erneuerte Versprechen des Präsidenten. Es begründete mit Hinweis auf die Recherche-Ergebnisse jedoch noch einmal seine Zweifel und verlangte von López Obrador eindeutige gesetzliche Maßnahmen.
Zweifel an Frackingverbot bleiben bestehen von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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