Staatliche Bergbaukonzessionen in indigenen Schutzgebieten

Bergbau
Holzfäller machen mit dem peruanischen Urwald kurzen Prozess.
Foto: LLs via wikimedia
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(Lima, 9. Dezember 2024, Servindi).- Laut einer Recherche der peruanischen Tageszeitung La República hat der peruanische Staat Bergbaukonzessionen für insgesamt 200 Hektar Land erteilt, das in bereits anerkannten Schutzgebieten liegt. Prinzipiell sind Bergbauaktivitäten in diesen Gebieten verboten.

In dem 2021 anerkannten indigenen Schutzgebiet Kakataibo Sur liegen die indigenen Gemeinden Santa Martha, Sinchi Roca I, Sinchi Roca II, Puerto Nuevo, Unipacuyacu und Puerto Azul. In Unipacuyacu wurde laut der Recherche eine Bergbaukonzession beantragt, die sich mit 400 Hektar der indigenen Gemeinschaft überschneidet, sowie für weitere 100 Hektar, die teilweise in dem indigenen Schutzgebiet liegen. Außerdem wurden drei Anträge in dem titulierten Territorium der indigenen Gemeinde Puerto Azul identifiziert, sechs weitere in den an das Territorium angrenzenden Wäldern und in einem Gebiet, für das die Gemeinde eine Erweiterung des Landtitels beantragt hat. Eine weitere beantragte Konzession führt durch die Gemeinde Puerto Nuevo. Unipacuyacu ist die einzige der Kakataibo-Gemeinden, die noch keinen Landtitel erhalten hat. Das Verfahren ist seit fast drei Jahrzehnten bei der Regionalregierung von Huánuco anhängig. Das ursprüngliche Gebiet der Kakataibo umfasst 22.946 Hektar, aber Land- und Drogenhandel sowie illegaler Holzeinschlag haben sie auf 0,01 % dieser Fläche zurückgedrängt.

Der Vormarsch des Drogenhandels

Im Rahmen der Recherche im Schutzgebiet Kakataibo Sur wurden elf geheime Landebahnen und drei illegale Flugplätze entdeckt, die weniger als zwölf Kilometer vom regionalen Schutzgebiet entfernt am Ufer des Pozuzo-Flusses liegen. Dieser Standort ermöglicht ihnen den Zugang zu unbefestigten Straßen, über die Drogen aus der Provinzhauptstadt Puerto Inca transportiert werden, so die Untersuchung. Die vierte und fünfte Start- und Landebahn bauten die Drogenhändler in dem von Puerto Azul beantragten Erweiterungsgebiet ihres titulierten Territoriums. Und ein sechster illegaler Flugplatz befindet sich auf dem Territorium der indigenen Gemeinde Puerto Nuevo an der Grenze zum Schutzgebiet Kakataibo Sur. Schließlich gibt es auch noch fünf Flugplätze in dem Gebiet, für das die Gemeinde Santa Martha erfolgreich Landtitel erworben hat, und in dem Gebiet, für das ihre Anführer eine Erweiterung des titulierten Territoriums beantragt haben.

Die Enteignung der Gemeinde Santa Martha

Santa Martha war die dritte Kakataibo-Gemeinde, die einen Titel erhielt, aber seit 1992 begannen Indigene und Fremde, die Grundstücke zu parzellieren und zu verkaufen, ohne dass die Eigentumstitel bestätigt worden wären. So wurde ein Teil des von der Gemeinde Santa Martha beanspruchten Gebiets an Ricardo Cillóniz Champín übereignet. Er ist Geschäftsführer der Corporación Aceros Arequipa, des größten Stahlunternehmens Perus. Cillóniz und seine Nachbarn wurden im Rahmen einer umfassenden Kampagne zur Landtitulierung, die von der Regionalregierung von Huánuco vorangetrieben wurde, Eigentümer des Gebietes. Die Regierung teilte den Landtitel unter 13 Personen auf: an Holzfäller, Viehzüchter und den Unternehmer.

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