
Die Löhne im Tourismussektor sollen um bis zu 30 Prozent steigen.
Foto: Normann Marxer via wikimedia
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(Santo Domingo, 29. April 2025, Prensa Latina/poonal).- Die Regierung der Dominikanischen Republik verkündete am 29. April 2025 für Arbeiter*innen der industriellen Freihandelszonen eine Erhöhung der nationalen Mindestlöhne um 25 Prozent. Das Land verfügt über mehr als 92 Freihandelszonen – wirtschaftlich privilegierte Gebiete, in denen Unternehmen unter steuerlichen und regulatorischen Sonderbedingungen produzieren und exportieren können, um Wettbewerbsfähigkeit, Investitionen und den Außenhandel zu fördern.
Arbeit soll sich wieder lohnen
Arbeitsminister Eddy Olivares gab an, dass die Erhöhung in zwei Stufen erfolgen werde: Ab dem 01. Juni 2025 würden 13 Prozent mehr Lohn gezahlt, ab dem 01. Juni 2026 dann nochmals zwölf Prozent. Er erklärte weiter, dass es sich um den größten Lohnzuwachs für Arbeitnehmer*innen der Freihandelszone in der Geschichte handele, was sich auf die Verbesserung deren Lebensqualität auswirken werde. Die Entscheidung solle menschenwürdige Arbeitsplätze und gerechte Löhne garantieren, in Übereinstimmung mit dem Arbeitsgesetzbuch und als teilweise Erfüllung der Regierungsverpflichtung, die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Arbeitsmarkt dominikanisieren, illegale Beschäftigung stoppen
Zu Beginn des Monats April 2025 hatte Präsident Luis Abinader verkündet, er werde einer dreigliedrigen Kommission (bestehend aus Arbeitsministerium sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter*innen) eine Erhöhung des Mindestlohnes von 25 Prozent für diesen Sektor vorschlagen. Der Staatschef hob hervor, dass mit dieser Maßnahme nicht nur eine wirtschaftliche Anpassung für die Arbeiter*innen angestrebt werde, sondern diese auch zur ‚Dominikanisierung der Arbeit‘ beigetragen solle – zu einem Anstieg dominikanischer Arbeitskräfte. Dieser Vorschlag ist Bestandteil des vom Regierungschef angekündigten Maßnahmenpakets zur Verschärfung der Migrationspolitik und Bekämpfung der irregulären Einwanderung haitianischer Bürger*innen. Es ist kein Geheimnis, dass – neben anderen Sektoren – Landwirtschaft und Bausektor des Landes in großem Maße von ausländischen Arbeitskräften abhängig sind, mehrheitlich von haitianischen. In der wöchentlichen Presseveranstaltung ‚La Semanal con la Prensa‘ gab der Staatschef in an, dass „der Zeitpunkt gekommen ist, die Anwesenheit von Arbeitnehmer*innen ohne Papiere in Sektoren, die unsere Wirtschaft antreiben, zu regeln“. Zu den geplanten Maßnahmen gegen unerwünschte Einwanderung aus Haiti gehören die Aufstockung der Grenzbeamten und Einrichtung von Kontrollbüros in allen Provinzen, die Verlängerung der Grenzmauer um 13 km sowie härtere Strafen für Menschen, die an der illegalen Einreise unterstützend beteiligt sind. Außerdem sollen die Voraussetzungen für den Zugang zu medizinischer Versorgung verschärft und die Rückführung nach Abschluss der Behandlung stärker überwacht werden.
Regierung erhöht Löhne in den Freihandelszonen von Nachrichtenpool Lateinamerika ist lizenziert unter Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international.
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